Das Haus Böhler in St. Moritz, eines der Schlüsselwerke von Heinrich Tessenow, wurde 1989 abgerissen.

Dreimal Tessenow

Martin Boeschs 532 Seiten starke Monographie ‹Heinrich Tessenow. Annäherungen und ikonische Projekte› feiert drei Auftritte: im Podcast und an Vernissagen am 25.August in Zürich sowie am 29.August in Berlin.

Angekündigt schon vor mehr als einem Jahr, ist sie nun endlich da – Martin Boeschs 532 Seiten starke Monographie ‹Heinrich Tessenow. Annäherungen und ikonische Projekte–, soeben erschienen in der Edition Hochparterre. Mit dem Buch und einer Ausstellung hat der Zürcher Architekt und Architekturprofessor seine akribische Forschungs- und Sammlungstätigkeit zum geschriebenen und gebauten Werk auf Papier gebracht.
 
Heinrich Tessenow (1876–1950) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Architekten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit 1300 historischen und teilweise noch nicht veröffentlichten Fotos, Skizzen und Plänen zeichnet Boesch zusammen mit 33 Autoren aus ganz Europa ein neues Bild des Architekten. Der Herausgeber zeigt etwa, dass der Tessenow nicht nur für Wohnhäusern für Arbeiter und Kleinbürgerinnen steht, sondern auch den grossen Massstab souverän beherrschte und auch für die Grossstadt plante.
 
Heinrich Tessenow. Annäherungen und ikonische Projekte› ist entlang der Themen ‹Bauen in der Landschaft›, ‹Projekte für die Stadt›, ‹Das grosse Haus und das kleine Haus› geordnet und lässt Tessenow von Autoren und Autorinnen aus ganz Europa kommentieren. Gleichzeitig würdigt die Monographie Tessenows ikonische Gebäude wie das Haus Böhler bei St. Moritz, die Mädchenschule in Kassel, die Landesschule in Klotzsche bei Dresden, den Umbau der Neuen Wache in Berlin und die Säulenhalle am Strand von Prora.
 
Der Zürcher Architekt und Architekturprofessor wurde 1996 auf einer Reise durch Deutschland vom Tessenow-Virus gepackt. Im Podcast mit Roderick Hönig erzählt Boesch von seinem Erweckungserlebnis, redet über seine ausufernde Sammlungs- und Forschungstätigkeit, erklärt wieso Tessenow heute noch aktuell und wieso er kein rein deutsches Phänomen geblieben ist.

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