Das Velodrome der Juve Architekten aus Stäfa.

Velodrome für Grenchen

Grenchen soll ein Velodrome erhalten. Initiator ist der Unternehmer und Sportförderer Andy Rihs. Das Projekt wurde diese Woche eingereicht.

Der Bahnradsport fristet in der Schweiz ein Mauerblümchendasein. Gerade mal zwei gedeckte Bahnen gibt es, eine in Aigle (siehe Hochparterre 12/02) und eine in Genf. Die offene Rennbahn in Oerlikon kämpft seit Jahren um ihre Existenz und den «Sixdays» haben die Organisatoren zwei Tage abgezwackt, um die Besucher im Holzoval zu verdichten und die Halle zu füllen.
Nun soll in Grenchen ein weiteres Velodrome entstehen. Initiator ist der Unternehmer und Sportförderer Andy Rihs, der mit seiner Idee den Grenchner Stadtpräsidenten Boris Banga beeindruckte und so zum Land kam. Die Stiftung Velodrome Suisse, mit Rihs als Präsident, reichte diese Woche das Baugesuch ein. Baubeginn ist auf Februar 2012 geplant, Inbetriebnahme auf Januar 2013. Finanziert wird das Velodrome über die Stiftung; bei 15 Millionen Franken liegt das Kostendach. Andy Rihs steuert 2 Millionen Franken bei, ebenso die Stadt Grenchen. Den Rest sollen Fundraising, Gönner und Sponsoren abdecken.

Das Projekt


Das Velodrome in Grenchen ist nicht nur für Velofahrer. Der Platz in der Mitte des Ovals entspricht einer Dreifachturnhalle, dort kann zum Beispiel Hallenfussball, Handball und Volleyball gespielt werden. Oder er wird für Tanzveranstaltungen und Konzerte genutzt. Unter und neben der Bahn liegen Räume für Krafttraining, Verkauf, Schulung, Medien, Restaurant.
Hauptattraktion ist aber die 250 Meter lange Holzbahn, primär für die Ausbildung und die Nachwuchsförderung. Doch auch nationale und internationale Wettkämpfe sollen dort stattfinden. Eine gedeckte Bahn ist für alle Radsportler eine wertvolle Anlage zum Trainieren. Einerseits ist sie das ganze Jahr interessant, andererseits lässt das Fahren auf der Bahn eine genaue Kontrolle zu Sitzposition, Fahrrad, Stil, Tritt und Geschwindigkeit zu. Und es macht Spass. Wer schon einmal mit dem Starrlaufvelo im Holzoval Runden gedreht hat, weiss: Es ist wie Achterbahnfahren, Carven, Tiefschneeschwingen – ein Rausch auf Rädern!
Löblich also das Engagement von Rihs, der zur Tat schreitet und Geld in die Hand nimmt. Weniger berauschend das Projekt der Juve Architekten aus Stäfa. Es ist eine funktionale Halle von 70 mal 120 Metern, auf der einen Seite mit Aussentribüne für das angrenzende Fussballfeld. Ein schräges Tonnendach überdeckt das kunstvoll gezimmerte Holzoval und errinnert eher an einen Hangar. Dabei schreit die schöne Form und das faszinierende Spiel auf Rädern danach, von aussen wahrgenommen zu werden. Wie dies zum Beispiel beim Velodrome in Aigle des Consortium CNC der Fall ist. Animiertes Modell

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