Das Naturkundemuseum Berlin: umgebaut nach Plänen von Roger Diener, der die Tessenow-Medaille 2011 erhält. Fotos: Christian Richters

Roger Diener gewinnt Tessenow-Medaille 2011

Dem Basler Architekten Roger Diener wird die Tessenow-Medaille 2011 verliehen. Er erhält die Auszeichnung für ein Werk, «das von einer bemerkenswerten und beispielhaften Haltung geprägt ist», schreibt die Heinrich Tessenow-Stiftung in ihrer Mitteilung.

Dem Basler Architekt Roger Diener wird die Tessenow-Medaille 2011 verliehen. Er erhält die Auszeichnung für ein Werk, «das von einer bemerkenswerten und beispielhaften Haltung geprägt ist», schreibt die Heinrich Tessenow-Stiftung in ihrer Mitteilung. «Die Bauten von Diener & Diener sind immer städtische Architekturen, unabhängig von Grösse und Massstab, ihr Bezugsfeld ist die europäische Stadt. Als Teil einer Sozietät von Gebäuden zeichnen sie sich durch Zurückhaltung, formale Beschränkung und gleichzeitig Eleganz aus. Daraus gewinnen sie Dauerhaftigkeit.» Dem auf schnellen Konsum und Verbrauch zielenden Bauen stelle Roger Diener eine Architektur gegenüber, die sich nicht scheue, mit einfachen Mustern, Typologien, Mitteln zu arbeiten und auch diese nur sparsam einzusetzen. Und weiter heisst es: «Das Unaufgeregte und Unangestrengte, die Selbstverständlichkeit seiner Bauten ist Resultat einer geduldig insistierenden und jeder klugen Anregung offenen Denkanstrengung. Es handelt sich um eine zuweilen sachlich-herbe Architektur, zu welcher der Zugang nicht immer auf den ersten Blick gelingt, sondern erst mit der Zeit und dafür umso nachhaltiger.» Der blumigen Sprache der Pressemitteilung scheint auch der Gepriesen selbst gewachsen. Roger Diener wird zitiert: «Die Architektur (...) gewinnt ihre poetische Dimension nicht aus einer autonomen Ästhetik, die frei entwickelt ist, sondern aus einer Inszenierung des Ortes selbst, aus dem Vertrauen in die Schönheit und die Tiefe des Wirklichen».

 

Die Tessenow-Medaille wird im Gedenken an den Architekten, Baumeister und Hochschullehrer Heinrich Tessenow europäischen Persönlichkeiten zuerkannt, die Hervorragendes in der architektonischen, handwerklichen und industriellen Formgebung und in der Erziehung zu Wohn- und Baukultur geleistet haben, oder deren Wirken dem vielseitigen Lebenswerk Heinrich Tessenows entspricht. Frühere Preisträger waren u. a. Kay Fisker, Hans Döllgast, Giorgio Grassi, David Chipperfield, Eduardo Souto de Moura, Peter Märkli, Mirosloav Sìk, Sergison Bates und Richard Sennett. 

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