In einem grosszügigen Park am Zürcher Seeufer baute der Architekt Ferdinand Stadler 1845 die Villa Rosau. Zusammen mit der Grünanlage des benachbarten Hotels Baur au Lac zeugt die An­lage heute von jener Zeit, als Zürich über seine engen Grenzen hinauswuchs. Seit langem belegten Garagen und Parkplätze einen grossen Teil des Rosau-Gartens; 1969 gab es sogar Überlegungen, dort ein Parkhaus zu bauen. Doch erst mit den Plänen für ein neues Kongresszentrum rückte das Areal als möglicher Standort für das Kongresshotel ins Blickfeld. Nach dem Scheitern des Grossprojekts 2008 entwickelten die Eigentümer ihr Areal eigenständig. Gigon/Guyer Architekten entwarfen ein L-förmiges Geschäftshaus, das die Villa an zwei Seiten fasst.   ###Media_2### Aus städtebaulicher Perspektive steht der Neubau an einer Schlüsselstelle: Das Hotel und die Villa sind von der Strasse abgerückt, erst das Kongresshaus links der Villa Rosau macht mit seinem Kongresssaal den Sprung an die Seefront siehe Seite 26 und eröffnet den Reigen der Wohn- und Versicherungspaläste am Seeufer. In diesem Kontext verstehen Gigon/Guyer ihren Neubau nicht als Teil der steinernen Seefront, sondern als Objekt im Park. Er ist deshalb deutlich von der Seefront zurückgesetzt. Zwischen den fünfgeschossigen Gebäudeköpfen springt das oberste Geschoss teilweise zurück. Nach wie vor fasst der denkmalpflegerisch geschützte, stellenweise ergänzte Eisenzaun das Grundstück ein. In einigen Jahren wird der Park mit den wachsenden Bäumen und Sträuchern das Bild prägen und das Gebäude sich zurücknehmen.   ###Media_3### Dieser Situation entsprechend ist die Fassade des Betonskelettbaus nicht als steinerne Front ausgebildet, sondern als filigrane gitterartige Struktur aus Baubronze. Der modulartige Aufbau lässt innerhalb des Grundrasters drei unterschiedliche Fensterbreiten zu. Als Legierung aus Kupfer, Zink un...