Der Glarner Kaspar Marti, Architekt und vieles mehr. Fotos: Sasi Subramaniam/Südostschweiz

Der Regionär

Kunst, Architektur, Politik und Regionalentwicklung: Der Glarner Architekt Kaspar Marti verknüpft eine Aufgabenfülle wie nur in kleinen Strukturen möglich. Nun erhält er den Kulturpreis des Kantons Glarus.

Eigentlich ist Kaspar Marti Architekt. Aber auch Gemeinderat, Regionalentwickler, Geschäftsführer des Gewerbevereins Glarus Service, Tourismushelfer, Beleber des Stadtzentrums, Präsident des Kunstvereins, Organisator von Sommerfestivals, Organisator und Juror von Architekturwettbewerben, Sprungbrettbauer für Kunsthauskuratorinnen, Initiant eines Skulpturengartens, Stadtführer, Dorfgenossenschafter, SP-Mitglied, Vorstandsmitglied des Architekturforums und Lobbyist für Baukultur. Die Liste ist natürlich nicht abschliessend. Kaspar Marti ist Erfinder und Katalysator von Ideen für den Glarner Lebensraum, ein Alleskönner und Überalldrahtzieher, wie er nur in kleinen Strukturen vorkommt – ein Regionär. Seine besonderen Kennzeichen sind die undogmatische Einstellung und die ausgeprägte Uneigennützigkeit. Oder besser gesagt: Gemeinnützigkeit.

Vor langer Zeit studierte er Architektur an der ETH Zürich und später Entwicklungszusammenarbeit, dann widmete er Berufs- und Freizeit neben dem Architekturbüro Hauser+Marti in Glarus der Kunst, Kultur und Gesellschaft des Kantons Glarus. Zurzeit saniert er als Präsident des Kunstvereins und damit Bauherr das denkmalgeschützte Kunsthaus von Hans Leuzinger, zusammen mit dem Architekturbüro Conen Sigl. Und er probiert weiterhin, das Musikhotel von Peter Zumthor in Braunwald zu ermöglichen. Nun erhält der demnächst 65-Jährige den Kulturpreis des Kantons Glarus von 20'000 Franken. Nach Jakob Zweifel und nach 39 Jahren ist er erst der zweite Architekt mit dieser Auszeichnung.  

 

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