Der virtuelle Raum von ‹n(n+1)› in der Totalen.

Virtueller Raum für unendliches Wissen

Lucrezia Lucas studiert an der HSLU ‹Spatial Design› und hat einen Ausstellungsraum in der virtuellen Welt entworfen, der die Unendlichkeit des Wissens erlebbar machen will.

Das Modul ‹Intro 2› im Bachelors ‹Spatial Design› an der Hochschule Luzern führte uns Studierenden in spekulatives Denken und virtuelle Räume für neue interaktive Möglichkeiten ein. Unter der Leitung der interdisziplinären Designer Christophe Merkle (CH), Allison Crank (US) und Mond Qu (AUS) konzentrierte sich der Kurs auf die Erweiterung unseres Wissens über räumliche und architektonische Konzepte und deren Potenziale in der digitalen Welt.

Ich hatte die Aufgabe, die architektonische Sprache und die Designprinzipien eines ausgewählten Architekturbüros in ein eigenes Konzept für die virtuelle Realität zu übersetzen. Ich entschied mich für das New Yorker Designbüro Diller Scofidio & Renfro, da ein grosser Teil ihrer Arbeiten unsere Vorstellungen von Raum und Erfahrung in Frage stellt. In seinen Projekten kombiniert das Designbüro oft das Digitale mit dem Analogen. Fasziniert von ihrer Portfolio-Website und ihrem Ansatz zur Digitalität, wollte ich nachempfinden, wie sie ein ähnliches Konzept in der virtuellen Realität umgesetzt haben könnten.

Ästhetisch gesehen ist mein Projekt ‹n(n+1)› eine Verschmelzung von vergangenen und aktuellen Projekten von Diller Scofidio & Renfro, wie zum Beispiel dem Blue Dream Building, der Bubble oder dem Boston Institute). Ich habe ‹n(n+1)› mit der 3-D-Modellierungssoftware Blender erstellt und für die Metaverse-Plattform spatial.io entworfen. Es bietet seinen Nutzerinnen und Nutzer einen virtueller Begegnungsraum mit digitalen Portalen, die die Besucherinnen und Besucher zu Projekten und Einflüssen von Diller Scofidio & Renfro weiterleiten. Wie eine Ausstellung, die den Werken des Designbüros gewidmet ist, existiert der Raum für alle, die etwas Neues über Architektur und Design lernen wollen und gleichzeitig erleben möchten, wie sich eine Ausstellung in der virtuellen Realität anfühlt.


Schnitt.

Grundriss

Mein Ziel war es, einen Ausstellungsraum in der virtuellen Welt zu schaffen, der über das digitale Universum hinausgeht und die Unendlichkeit des Wissens in der digitalen Welt hervorhebt. Der Titel des Projekts spielt auf die mathematische Gleichung für Unendlichkeit an: n(n+1). Die digitale Welt bietet so viele Lernmöglichkeiten, dass sie im Grunde genommen unendlich ist. Die Nutzerinnen und Nutzer können meinen virtuell errichteten Lernraum betreten, allein oder mit Freunden, und durch eines der Portale zu einer bestimmten Website gelangen. Durch das Anklicken eines Bildes, Videos oder Links wechseln die User von einer Website zur nächsten. Es besteht immer die Möglichkeit, etwas Neues zu lernen, einen neuen digitalen Ort zu entdecken.


User-Perspektive.

Karte

Wird unsere Raumwahrnehmung in Zukunft das Physische mit dem Digitalen stärker verknüpfen? Diese Arbeit hat mir verdeutlicht: Egal ob wir über Computerbildschirme, Virtual Reality-Brillen oder Extended-Reality-Headsets in die virtuelle Welt einsteigen – unsere Vorstellungen von räumlichen Erfahrungen sind noch nicht vollständig erforscht und digital in die Zukunft übersetzt worden.

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