Fotografien und ihre Geschichten
Eine Fotoausstellung auf dem Campus Hönggerberg erzählt bildhaft, warum Seminarreisen für Studierende des Architekturdepartements wichtig sind.
Im Architekturstudium sind Seminarreisen ein integraler Bestandteil, um das Verständnis für Architektur, Geschichte, Kultur und Lebensweisen weltweit zu fördern. Die Auseinandersetzung mit dem materiellen und immateriellen Erbe verschiedener Kulturen dient als Inspirationsquelle, die erlebten Geschichten bleiben auch nach dem Studium noch lange präsent.
Im Herbstsemester 2023 haben erneut mehr als 300 Studierende die Möglichkeit, auf über 20 verschiedenen Seminarreisen einzigartige Erlebnisse mitzunehmen. Es werden Bilder geschossen, Geschichten gesammelt, in einer Cloud hochgeladen und in Vergessenheit geraten.
Die Fotoausstellung IN:TANGIBLE ist ein Moment, um diese Bilder in einen physischen Raum zurückzubringen. Die Aufnahmen aus den Seminarwochen sind ein Zusammenschnitt aller Eindrücke, die Studierende auf diesen Reisen sammeln – ungeachtet der zeitlichen und räumlichen Abfolge. Jedes Foto zeigt einen Moment voller Emotionen und Erinnerungen, eine Geschichte erzählt vom materiellen und immateriellen Erbe, auf die sie sich bezieht.
Im Februar dieses Jahres wurde die Projektidee im Rahmen der HIL777 Studierendenprojekte der Architektura vorgestellt und ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl von Prof. Silke Langenberg (IDB – Professur für Konstruktionserbe & Denkmalpflege) wurden die über 150 Einsendungen schliesslich gesichtet und kuratiert. Um die Eindrücke in ihrer Gesamtheit zu präsentieren, ergänzen sich visuelle und schriftliche Darstellungen gegenseitig.
Einige Bilder und ihre Geschichten sind offen für Interpretationen, während andere ein ganz klares Ziel verfolgen. In ihrer Gesamtheit bieten sie ein Panorama der unterschiedlichen Wahrnehmungen des materiellen und immateriellen Erbes durch die Fotografierenden. Die Ausstellung IN:TANGIBLE soll auch departementsübergreifend einen Einblick bieten und die Bedeutung der Reisen als Bestandteil des Architekturstudiums unterstreichen. Ein Beitrag vom gta-Archiv zeigt mit einem Einblick in eine Seminarreise von 1967, dass diese im Architekturstudium schon lange sehr wichtig sind: Unter der Leitung von Professor Paul Hofer und dem Fotografen Walter Binder ging es damals für 22 Studierende nach Vicenza.
Die Ausstellung kann noch bis Donnerstag, 05.Oktober 2023 am Hönggerberg im HIL Foyer besichtigt werden. Im Abschluss wird die erste Ausgabe mit einer Finissage gefeiert und den Studierenden ihre Werke übergeben. Auch künftig soll die Schau eine Plattform bieten, um diese Fotografien und ihre Geschichten zu zelebrieren und einen Austausch zu schaffen. Wir möchten den neuen Studierenden zeigen, welche Erlebnisse auf Seminarreisen entstehen und zugleich eine Inspiration sein für weitere Reisen. Damit die Geschichten auch in Zukunft ihren Platz haben und nicht in der Masse untergehen, werden die gesammelten Fotografien in einem Archiv aufgebaut. Deshalb soll die erste IN:TANGIBLE Ausstellung auch nicht die letzte sein: Gerne würden wir diese Veranstaltung regelmässig zu Beginn des Herbstsemesters austragen. Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen wir in Zukunft tatkräftige Unterstützung.
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* Fabio Neuhaus studiert Architektur an der ETH Zürich.
Die Ausstellung IN:TANGIBLE läuft noch bis Donnerstag, 5. Oktober 2023 um 18:00 Uhr im HIL Foyer, Hönggerberg, 8049 Zürich.
Mitarbeit am Projekt :
Idee und Umsetzung: Fabio Neuhaus
Architektura: Miro Kiener
Prof Silke Langenberg und Lehrstuhl für Konstruktionserbe und Denkmalpflege
Kuratieren gta Archiv Beitrag: Ziu Bruckmann, Pauline Gähwiler.
Wer Teil einer zweiten Ausstellung sein will, melde sich unter architektura@arch.ethz.ch oder in.tangible.eth@gmail.com.