Ein Blick zurück

Im ersten Jahr des Innenarchitektur-Studiums an der Hochschule Luzern hat Stefanie Anlauf ein wichtiges «Wissenspäckli» für die kommenden Semester anlegen können. Im Campus-Beitrag reflektiert sie das Gelernte.

Im ersten Jahr des Studiums fokussierten wir vor allem auf das Thema Wohnen. Ein wichtiger Aspekt zum Einstieg in das Leben als InnenarchitektIn liegt auch darin, sich mit den Grundlagen des Fachbereichs auseinanderzusetzen. Was waren die wichtigsten Erkenntnisse und spannendsten Entwürfe in der Geschichte? Welche Personen waren in diesem Zusammenhang relevant? Diesen und vielen weiteren Fragen stellten wir uns im Rahmen des Grundlagen-Moduls im ersten Semester. Arbeiten von Architektur- und Designschaffenden, darunter Charlotte Perriand, Charles und Ray Eames oder Lilly Reich, führten uns unter anderem in die Welt der Möbelgestaltung oder der sinnvollen Anordnung einer Küche ein. Mit «A Pattern Language» von Christopher Alexander lernten wir bewährte Lösungsverfahren für typischerweise vorkommende Entwurfsprobleme kennen. Nun wissen wir, wo wir uns in Zukunft Inspiration und Hilfe holen können.

Zeitgleich mit dem Erlernen der Grundlagen wagten wir uns an eine erste Entwurfsarbeit. Hierbei lautete die Aufgabe, in einem real bestehenden Gebäude eine Wohnung für eine Person – genauer gesagt für uns selbst – zu gestalten. Uns selbst als Nutzergruppe zu haben, ermöglichte es, die zuvor erarbeitete Bedürfnis- und Nutzeranalyse während der Entwicklung fortlaufend zu überprüfen und Bestandteile des Entwurfs wenn nötig anzupassen. Im zweiten Semester wendeten wir die erlernte Fähigkeit der Nutzeranalyse wiederum auf eine fiktive Nutzergruppe an. Dabei mussten wir zum Beispiel eine vierköpfige Familie analysieren und selbständig ihre Bedürfnisse herausfiltern, wobei nur wenige Charaktereigenschaften und Vorlieben vorgegeben waren. Dies sollte die analytischen Fähigkeiten schulen, damit wir im späteren Berufsleben die Bedürfnisse realer KundInnen genau einschätzen und in den Entwurf einbeziehen können.  

Damit die Idee eines Entwurfes von der Kundschaft – oder in unserem Fall von den Dozierenden – richtig angeschaut und interpretiert wird, muss er passend präsentiert werden. Dies geschieht in Form von Skizzen, kleineren Texten oder mündlichen Aussagen, Plänen und Modellen. DIE richtige Herangehensweise an die Erstellung dieser Präsentationsmedien gibt es nicht. Dementsprechend wurde sie auch nicht in einem bestimmten Modul gelehrt. Es handelt sich hierbei vielmehr um einen Entwicklungsprozess und Learning by Doing. So merkten wir bereits im zweiten Semester, wie sich unser Vokabular durch Zuhören, Diskutieren und Recherchieren stetig vergrösserte. Ausserdem konnten wir uns gegenseitig bereits hilfreiches Feedback geben und ab und gemeinsam neue Lösungen erarbeiten.

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