Das Gartenhaus als interdisziplinäre Entwurfsaufgabe
In der ‹Special Week› lernen Architekturstudierende der Berner Fachhochschule mit anderen Disziplinen zu entwerfen. Zum Beispiel ein neues Gartenhaus für die Stadt Bern. Zwei Teilnehmer berichten.
Die ‹Special Week› am Departement Architektur, Holz- und Bau der Berner Fachhochschule dient dazu, aus dem Studiumsalltag auszubrechen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern. Unsere Gruppe setzte sich aus uns zwei Architekturstudenten und dem angehenden Bauingenieur Kevin Romang zusammen. Unter dem Titel ‹Neue Freizeitgartenhaus-Typen für die Stadt Bern› bekamen wir die Aufgabe, gemeinsam verschiedene Entwürfe für modulare Gartenhaustypen zu erarbeiten. Ziel war es, in dieser speziellen Woche eine Dokumentation und ein Modell im Massstab 1:20 herzustellen.
Im Design-Prozess gab es viele angeregte Diskussionen. Die Inputs von Kevin Romang waren für unseren Entwurf wichtig. Da ein Gartenhaus nur wenig statische Berechnungen benötigt, war die Aufgabenstellung für uns sicher reizvoller und wir konnten uns stärker darin ausleben. Wir haben unser Gartenhaus ‹Mikado› getauft und in einer Ständerbauweise konzipiert, die zwischen den Ständern wahlweise mit Lochplatten oder Polycarbonatplatten ausgefacht werden kann. So gewährt die Konstruktion einen höheren Lichteinfall. Ein Freizeitgartenhaus hat unterschiedliche Funktionen. Aus diesem Grund haben wir ‹Mikado› so entworfen, dass es an verschiedene Nutzer:innen angepasst werden kann. Die doppelten Lochwände können individuell mit Tablaren und Aufhängungen bestückt werden, um Gartenwerkzeuge oder Blumentöpfe zu lagern und gleichzeitig Sitz- und Arbeitsbereiche zu schaffen.
Die ‹Special Week› und der damit verbundene Ausbruch aus dem regulären Studiums- und Arbeitsalltag sehen wir sowohl beim Vollzeitstudium, wie es Elias Küpfer belegt, als auch für das Teilzeitstudium von Silas Kral als enorme Qualität. Sich eine Woche lang auf eine Aufgabe zu fokussieren und dabei neue Entwurfs-, Kommunikations- und Arbeitsmethoden auszuprobieren haben wir als Chance wahrgenommen und genutzt. Wir haben diese Woche als sehr bereichernd wahrgenommen. Einerseits kam am Ende ein Produkt heraus, an dem wir grosse Freude haben. Andererseits war die Zusammenarbeit mit Kevin Romang geradeaus ehrlich und wir konnten spannende Erfahrungen sammeln, wie die unterschiedlichen Kompetenzen und Denkweisen aufeinandertreffen.
Für Studierende nur 9 Franken im Monat – das Hochparterre Digital-Abo. Jetzt abonnieren!
* Elias Küpfer und Silas Kral studieren Architektur am Departement Architektur, Holz- und Bau der Berner Fachhochschule.