Die Kinder sortieren ihre Ideen nach der Brainstormingphase. Fotos: Patricia Hegglin

Kreatives Denken und Lernen

In ihrer Arbeit «Thinkdesigninschool» integrierte die HSLU-Studentin Patricia Hegglin Designprozesse in den Schulunterricht und beobachtete, wie diese den Schulalltag beeinflussen.

«A teacher ideally conceived is a Designer who helps learner to design themselves.» David Perkins

Welche Kompetenzen müssen im 21. Jahrhundert erworben werden und was braucht es, um diese Fähigkeiten zu unterstützen und zu fördern? Wie kann der Designprozess die Entwicklung und Förderung dieser «21st Century Skills» im Schulunterricht unterstützen?

Kreativität oder kreatives Denken sind Befähigungen, die geschult werden können und die in einer zunehmend vernetzten, komplexen und schnelllebigen Welt massgebend sind. Das Erlernen und Anwenden unterschiedlicher Problemlösungsstrategien wird vorausgesetzt, im öffentlichen Schulsystem aber selten explizit vermittelt. «Thinkdesigninschool» setzt hier an und unterstützt die Förderung dieser Kompetenzen im Primarschulunterricht. Das Projekt vermittelt Methoden und Prozesse aus dem Designbereich und bringt diese in einen neuen Kontext. Schüler und Schülerinnen lernen unterschiedliche Lösungsstrategien kennen und anwenden. Sie werden angeregt, vernetzt und kritisch zu denken, und übernehmen mehr Verantwortung für den eigenen kreativen Lernprozess.

Der Designprozess für den Unterricht unterstützt dank eines praxis- und realitätsbezogenen Unterrichts die sogenannten «21st Century Skills»: Kommunikationsfähigkeit, kritisches Denken, Zusammenarbeit, Kreativität. Dieser Prozess fördert, Wissen durch Erkenntnis anzueignen und Kreativität dank gestalterischem Lernen zu erlangen. Dies motiviert in einem grösseren Kontext eigenverantwortlich zu lernen. Die Kinder eignen sich Lösungsstrategien an, die sie in vielen Situationen anwenden können. Weiter werden die individuellen Fähigkeiten der Kinder gefördert und somit auch ihr Selbstbewusstsein. Dank der Zusammenarbeit lernt jedes Kind seine Stärken kennen und erkennt, dass jedes Individuum bestimmte Fähigkeiten hat. Der Designprozess unterstützt die natürliche Neugier der Kinder und ermutigt sie, die Möglichkeiten des Wissens zu erforschen. Da auf vielen Ebenen gearbeitet wird, findet jedes Kind einen Zugang zum Lernstoff, unabhängig vom Lerntyp. Der iterative Designprozess unterstützt das Suchen verschiedener Lösungen. Er zeigt mehrere richtige Lösungen und viele alternative Wege auf.
Diese Kompetenzen sind notwendig, um mit der interdisziplinären Komplexität des modernen Lebens umzugehen. Wird dieser Prozess im Unterricht implementiert, lernen die Kinder durch reale Erfahrungen und bauen damit ihr Wissen auf.


Patricia Hegglin hat im Februar 2013 den Master of Arts in Design mit Spezialisierung Service Design an der Hochschule Luzern – Design & Kunst abgeschlossen.

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