Ein ‹Co-Working Space› für Frauen
Innenarchitektur-Studentinnen der HSLU haben für einen ‹Co-Working Space› in Basel das Bürokonzept erarbeitet. Der Arbeitsraum für Frauen ist seit Dezember eröffnet.
Im Modul ‹Konzept, Programm und Organisation› befassen sich die Innenarchitektur-Studierenden mit dem Thema Büro. Das Modul besteht aus drei Phasen. Im ersten Teil entwickeln die Studentinnen und Studenten ein Worksetting für eine spezifische Tätigkeit. Im zweiten Teil lernen sie Grundlagen – Bürotypologien, Normen, Vorschriften –, den Einbezug eines Corporate Design und analysieren bestehende Bürokonzepte. Im dritten Teil werden die gesammelten Erkenntnisse in einem realen Projekt umgesetzt.
In diesem Jahr standen ‹Co-Working Spaces› im Fokus. Unsere Auftraggeberinnen Marcella Linn und Sandra Ischi wollten in Basel einen ‹Co-Working Space› für Frauen realisieren. Das Konzept beruht auf der Erfahrung, dass Frauen unter sich produktiver arbeiten und mutiger agieren. Die Betreiberinnen nennen ihr Projekt ‹Cuna›. Der Name stammt von einer matriarchalisch organisierten Ethnie in Panama. Im Spanischen bedeutet ‹cuna› die Wiege. Die damit assoziierte Geborgenheit versinnbildlicht das Leitbild des ‹Co-Working Space›. ‹Cuna› soll denn auch als eine Plattform dienen, um den Austausch zwischen innovativen Frauen zu fördern. Marcella Linn und Sandra Ischi präsentierten uns ihre Vorstellungen anhand von Beispielen, die sie besucht hatten.
In einem Workshop ermittelten wir die Anforderungen an den künftigen ‹Co-Working Space›. Dazu interviewten wir die zwei Gründerinnen und sechs potenzielle ‹Cuna›-Nutzerinnen. Mit diesen Informationen entwickelten wir die folgenden Ideen:
– Jedem der drei Stockwerke wird eine Funktion zugeordnet: 3. Obergeschoss ‹Get concentrated›, 4. Obergeschoss ‹Hello and be creative›, 5. Obergeschoss ‹Community and meeting›.
– Das Treppenhaus wird mit Elementen bespielt, die zur Orientierung dienen und sich wie ein roter Faden durch das ganze Konzept ziehen: eine florale Tapete, Pflanzen und goldene Akzente.
– Die Bausubstanz wird so wenig wie möglich verändert. Dafür werden mit verschiedenen Einbaumöbeln klare Zonen geschaffen.
– Im Bereich ‹Get concentrated› fördern runde Tische den Community-Gedanken und lassen jedem Individuum die freie Platzwahl.
Wir erarbeiteten ein Konzept und ein ausführliches Handout für Sandra und Marcella. Darin legten wir die Materialisierung, die Farben, die Möblierung und die Beleuchtung fest. In Selbstregie haben die Betreiberinnen den Arbeitsraum eingerichtet und am 1. Dezember 2017 eröffnet. Für uns war die Ausarbeitung des Konzepts eine beflügelnde Aufgabe, an der wir wachsen konnten. Sie liess uns erahnen, was uns in der Arbeitswelt nach dem Studium erwartet.
* Jennifer Bänziger, Ramona Kroker und Sabrina Eggimann studieren im 7. Semester Teilzeit Innenarchitektur an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur.