Visualisierung Badseite

Harmonisch eingebettet

Die Arbeitsgemeinschaft von Christian Koller Architekt und Bienert Kintat Architekten gewinnt den offenen Wettbewerb für das neue Hallenbad in Frauenfeld.

Das «Hallen-, Frei- und Sprudelbad» von Frauenfeld, in einer Flussschlaufe der Murg südlich der Altstadt gelegen, ist sehr beliebt. Ein grosser Teil der Bausubstanz aber stammt aus den frühen Siebziger Jahren, die Dachkonstruktion genügt den statischen Anforderungen nicht mehr, und die technischen Anlagen müssen ersetzt werden. Ein Neubau des Hallenbads (ein Betonbau im moderaten Brutalismus helvetischer Prägung) war deshalb «unumgänglich und dringlich» geworden.

Die Stadt Frauenfeld schrieb für die Aufgabe einen offenen Wettbewerb aus, was nicht nur lobenswert, sondern für den Auslober auch lohnend ist: Mit Genugtuung verwies das Preisgericht am Ende der Jurierung auf die Bandbreite der aufgezeigten Lösungen sowie auf die hohe Qualität zahlreicher Beiträge. Eingegeben wurden siebzig Projekte, rangiert deren fünf. Einige etablierte, PQ-verwöhnte Büros mischten vorne mit (auf dem zweiten Rang landeten EM2N, auf dem dritten Zita Cotti Architekten), den Sieg aber trug die Arbeitsgemeinschaft Koller Bienert Kintat Architekten davon.

Situationsplan des Projekts der ARGE  Koller Bienert Kintat Architekten, Baden/Zürich

Das erstrangierte Projekt fügt sich als langgezogener Baukörper ins Terrain. Über einem massiven Betonsockel, der den Eingangsbereich und die Garderoben beherbergt, sitzt ein Leichtbau in Holzverschalung, hinter der sich die Schwimmbecken und die Cafeteria befinden. Den Eingang im Erdgeschoss betont der turmartige Aufbau für die Wasserrutsche, ebenfalls erhöht ist der Bereich über dem grossen Schwimmbecken. Es ergibt sich so eine  modulierte Dachlandschaft, die in Masstab und Proportion mit der Umgebung und der erhalten bleibenden Aussenanlage des Freibads harmoniert. Als räumliches Bindeglied zwischen Innen und Aussen (und somit auch zwischen Neu und Alt) schlagen Koller, Bienert und Kintat eine Cafeteria-Terrasse und darunter liegend eine gedeckte Loggia vor, die  zu den Aussenbecken überleitet.

Visualisierung Zugang

Die Jury lobte sowohl die harmonische Einbettung in die Umgebung und die äussere Erscheinung als auch die kompakte Anordnung des Raumprogramms, die gute Funktionalität und Wirtschaftlichkeit. Der «gut durchdachte und spannende Entwurf» entspreche der Aufgabenstellung am besten und werde deshalb klar zur Weiterbearbeitung empfohlen.

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