Das Herzstück des neuen Bürgenstocks, das Hotelprojekt von Rüssli Architekten. Fotos: Rüssli Architekten

Bürgenstock strapaziert die Nerven des WWF Unterwalden

300 bis 400 Millionen Franken will der Staatsfond aus Katar auf dem Bürgenstock investieren. Der WWF Unterwalden wirft den Investoren nun Wortbruch vor, bleibt aber vorerst zahm.

300 bis 400 Millionen Franken will der Staatsfond aus Katar auf dem Bürgenstock über die Tochterfirma «Qatari Diar Hotel & Properties Swiss Management AG (QDHP)» investieren. Im letzten Herbst präsentierte man das Kernprojekt des neuen Ressort, den Ersatz des Fünfsterne-Parkhotels und der Bergstation der Bürgenstock-Bahn. Der Wettbewerb trug den Arbeitstitel «Icon», gewonnen hatten ihn Rüssli Architekten.
Wegen dem fortgeschrittenen Projekt knurrt und bellt nun der WWF Unterwalden. Heute wandte er sich mit einer Medienmitteilung an die Öffentlichkeit und zeigt sich enttäuscht, dass die Investoren früher gemachte Versprechungen widerrufen. Die Bauherrschaft hat Anpassungen bei den Bauzonen und Waldabständen beantragt, damit das Icon-Projekt und andere Ausbauten baubar würden. Es würden verschiedene Rodungen beansprucht. «Um rechtlich nicht in Konflikt zu geraten, sollen vorgängig mit der geplanten Teilrevision der Nutzungsplanung Waldflächen eingezont werden. Zudem werden Unterabstände geltend gemacht», schreibt der WWF. Der Vorstand des WWF Unterwalden hat eine Einsprache erwogen. Er verzichtet darauf weil im Vergleich zu anderen Projekten eher kleine Flächen beansprucht sind, und er nicht als kleinlich wirken will. Zweitens sei eine Einsprache wohl erfolglos, weil die Behörden den touristischen Investitionen eine höheren Stellenwerten einräumen als dem Schutz des Waldes und der Natur. Und drittens würde der WWF erneut die Rolle des Schwarzen Peters zugeschoben. Der bissige Hund bleibt also vorerst angekettet.

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Kommentare

der Muger 22.03.2011 07:41
In einem Kanton, der zu 40% mit Wald bedeckt ist, kann man sich die Frage der Verhältnismässigkeit durchaus stellen. Und der WWF Unterwalden hat die Realität wohl zur Kenntnis genommen…
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