Um etwas Neues als historisch gewachsen wirken zu lassen, entstanden die Neubauten in enger Anlehnung an den vormaligen Industriebau. Fotos: Zeljko Gataric
Im Auftrag von Jansen

Zeitgemässe Fabrik-Struktur

Auf dem Areal der ehemaligen Fensterfabrik Wannenthal in Horgen ist basierend auf den historischen Strukturen eine Hommage entstanden, die heute 26 Loftwohnungen und drei Ateliers umfasst.

Wer von Horgens Dorfkern Richtung Zürichsee läuft, erreicht das einstige Industrieareal der Fabrik Wannenthal. Lange Zeit schlummerte die Industriebrache ungenutzt. Im Zentrum des Geländes stand das 1920 erbaute dreistöckige Fabrikgebäude in klassischer Backsteinoptik, umgeben von einigen gewerblichen Nebengebäuden und Zwischenräumen, die sporadisch als Lager- und Parkplatz genutzt wurden.

Wie das einstige Fabrikgebäude erhielt auch der Neubau ein sichtbares Einsteinmauerwerk aus Klinker sowie Fenster aus Stahlprofilen.
Industrieller Zeitzeuge wiederbelebt

Die Seidenindustrie war im 18. Jahrhundert Schrittmacherin der Industrialisierung in der Gemeinde. Mit diesem Wachstumsschub entstand auch das Wannenthal-Gelände. Die kleine Fabrik war der letzte Zeuge der industriellen Vergangenheit des Neudorf-Quartiers, das heute vor allem als Wohnquartier dient, und besass damit auch einen identitätsstiftenden Wert. 

Lange beabsichtigt, wird das Wannenthal-Areal heute wieder aktiv genutzt und revitalisiert. Bereits ein erster Vorstoss im Jahr 2006 sah vor, hier neuen Wohnraum entstehen zu lassen und dafür das geschützte Fabrikgebäude zu sanieren und um zu gestalten. Die Baufälligkeit des Baus führte jedoch einige Zeit später dazu, es aus dem Inventar der schützenswerten Bauten zu entlassen und zurück zu bauen.

Die speziell angefertigten Fenster aus Profilen der Jansen AG sind das wichtigste Verbindungsglied zwischen innerer und äusserer Erscheinung des Baus.

Kaspar Partner Architekten haben sich der Aufgabe angenommen: Mit den beiden Mehrfamilienhäuser «Werk 1» und «Werk 2» setzten sie zwei komplett neue Backsteinbauten an die Stelle der alten Gemäuer, konzipiert als modernes Wohnangebot im industriellen Gewand. Zusätzlich betteten die Architekten die Häuser in eine aufwendig projektierte Umgebungsgestaltung ein. 

Die Gestaltungsvorgaben für die Überbauung waren aufgrund der historischen Situation eng gesteckt. «Wir waren vor die grosse Herausforderung gestellt, etwas ganz Neues als historisch gewachsen wirken zu lassen und dabei zeitgemässen Wohnraum zu schaffen», sagen die Architekten. Daher entstanden die Neubauten eng angelehnt an den vormaligen Industriebau. So sollen die Vorzüge der alten Fabrik-Struktur mit ihrer hohen Identität und räumlichen sowie baulichen Qualitäten wieder aufleben. Innen resultiert das Konzept in Loftwohnungen mit teils überhohen Räumen von drei Metern und mehr. Dazu kommen grosszügige Loggias und Balkone sowie bei Werk 1 eine weitläufige Dachterrasse mit Panoramablick. Die Ästhetik der offenen Grundrisse ist geprägt von Sichtbetonflächen, verputztem Mauerwerk in Weiss, und den teils bodentief ausgebildeten, speziell angefertigten Stahlfenstern.

Die charakteristischen Fenster bestehen aus Stahl mit durchgehenden Sprossen in minimalen Ansichtsbreiten mit mattschwarz pulverbeschichteten Profilen.

Auf die Struktur der Fassade legten die Architekten grossen Wert. Die speziell angefertigten Fenster sind auch das verbindende Glied zur äusseren Erscheinung des Baus. Wie das alte Fabrikgebäude erhielt auch der Neubau ein sichtbares Einsteinmauerwerk aus Klinker als Vollsteine gemauert mit einem gleichmässigen Raster aus grossen Sprossenfenstern. Die charakteristischen Fenster bestehen aus Stahl mit durchgehenden Sprossen in minimalen Ansichtsbreiten, bei Werk 1 misst jede einzelne Scheibe eine Grösse von 419 mal 531 Millimetern bei einem Gewicht von sieben Kilogramm, mit mattschwarz pulverbeschichteten Profilen.

In ihrer Beschaffenheit und Anordnung wirken die Fenster optisch wie historische Elemente, entsprechen funktional allerdings den heutigen Anforderungen an Technik und Effizienz.
Moderne Wohnatmosphäre in Industrielook
Optisch wirken die Fenster wie historische Elemente, entsprechen funktional allerdings erfüllen sie die heutigen Anforderungen an Technik und Effizienz. Dafür setzte die Wüst Metallbau auf Jansen-Stahlprofile. Andreas Allenbach, Leiter Verkauf und Mitglied der Geschäftsleitung sagt: «Das Projekt verdankt seine Charakteristik ebendiesen Stahlprofilen.» Das System «Janisol Arte 2.0» ermöglicht es, den rauen Industrielook zu realisieren – in moderner Wohnatmosphäre mit hohem klimatischem Komfort.

«Janisol Arte 2.0» von Jansen ermöglichen rauen Industrielook – in zeitgemässer Wohnatmosphäre mit hohem klimatischem Komfort.

Dafür sorgen an den insgesamt 38 Fenstern zum einen die Janisol Profile mit einem u-Wert bis 2.7 W/m2K zum anderen die eingebrachten 3-fach Isolierglasscheiben mit einer Gesamtstärke im Verbund von 40 Millimetern und einem u-Wert 0.6 W/m2K. Als Sonnenschutz für die Glasflächen fungieren in die Fassade integrierte Vertikalstoren. Basierend auf den historischen Strukturen der Fabrik entstand so eine Hommage, die heute 26 Loftwohnungen und drei Ateliers umfasst – schön, wie einstiger und zeitgemässer Fensterbau so in Horgen zueinander finden.

Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz.

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Kommentare

Andreas Konrad 14.12.2022 21:54
London calling ! Sehr schön !
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