Am Flughafen Genf weisen Baffeldecken in unterschiedlichen Signalfarben den Weg. Foto: Joas Souza (joas.co.uk)
Im Auftrag von KST

Von Richard Rogers bis Alvar Aalto

Klimadecken kommen in der Regel technisch daher. Die Baffel- und Lamellendecken der Firma KST lassen sich dagegen für fast jeden Innenraum passend gestalten – und sorgen nebenbei für eine gute Akustik.

Im Ostflügel des Genfer Flughafens ziehen Reisende ihre Rollkoffer durch gläserne Korridore. Es scheint, als müssten sie nur die Hand ausstrecken, um die riesigen Flugzeugnasen auf der anderen Seite der Scheibe zu berühren. Von einem Stahlskelett getragen, neigt sich die Fassade des im Dezember 2021 eröffneten Flughafengebäudes kühn den geparkten Flugzeugen entgegen.

Die kühle Hightech-Architektur des Flughafengebäudes erinnert nicht zufällig an das Centre Pompidou. Sie stammt aus der Feder des Londoner Büros Rogers Stirk Harbour + Partners (heute RSHP), dessen Gründer Richard Rogers das legendäre Museum in Paris in den 1970er-Jahren zusammen mit Renzo Piano entworfen hat. Die Vorliebe für spektakuläre Stahltragwerke hat das Büro seither ebenso wenig verloren wie die Freude an kräftigen Farben. In Paris durchziehen blaue, grüne, gelbe und rote Haustechnikinstallationen das Ausstellungsgebäude wie sichtbare Adern. Im Genfer Flughafen verbessern Baffeldecken in verschiedenen Signalfarben die Akustik. Alle 80 Meter wechseln die lamellenförmigen Akustikelemente die Farbe und helfen so den Fluggästen, sich in dem 520 Meter langen Bauwerk zurechtzufinden.

 

Die Baffeldecken verbessern die Akustik und kühlen das Glasgebäude. Foto: Joas Souza (joas.co.uk)

Die Aluminiumbaffeln sind pulverbeschichtet. Hinter der Perforation liegt eine Akustikdämmung. (Foto: KST AG)

 

Passend zur technikverliebten Architektur handelt es sich bei den pulverbeschichteten Baffeln selbst um kleine Hightech-Elemente, denn sie beeinflussen die Aufenthaltsqualität nicht nur optisch und akustisch, sondern auch fühlbar. In jedem der über 16 000 Aluminiumprofile zirkuliert kühles Wasser, das Raumwärme aufnimmt und abführt – und so das Innenraumklima im Glasgebäude auch bei starker Sonneneinstrahlung stabil hält.

Entwickelt und produziert wurden die farbigen Alleskönner von der Firma KST aus Einsiedeln. 2008 gegründet, ist KST auf massgeschneiderte Kühl- und Heizdecken spezialisiert. Vom glatten Putz über bronzeglänzende Metallplatten bis zur gewölbten Mosaikdecke gibt es kaum eine Deckenverkleidung, die KST nicht thermisch aktivieren kann.

Sind die Anforderungen an eine Klimadecke jedoch vielfältig, so bieten Baffeln oder Lamellen gegenüber flachen Decken einige Vorteile: Erstens haben sie eine grössere Oberfläche und können thermische Energie daher effizienter aufnehmen und abgeben. Zweitens lässt sich die thermische und akustische Wirkung der Decken anhand der Breiten, Höhen und Abstände der Elemente gezielt steuern. Perforiert und mit einer Akustikdämmung hinterlegt, absorbieren sie bei Bedarf noch mehr Schall. Und drittens sorgt die repetitive Lamellenstruktur an der Deckenuntersicht für Ruhe. Leuchten, Sensoren, Lüftungselemente und dergleichen lassen sich unauffällig integrieren.

Lamellen- oder Baffeldecke? – KST unterscheidet zwischen thermoaktiven Lamellen- und Baffeldecken. Die Baffeln sind standardmässig 15 oder 22 Zentimeter hoch und 3,5 Zentimeter breit, während die Lamellen mit 5 Zentimetern Höhe und Standardbreiten zwischen 1,5 und 8 Zentimetern filigraner wirken. In der Regel werden Lamellen in kleineren Abständen montiert als Baffeln. Während die Akustikdämmung bei den Baffeln im Hohlraum der gekanteten Aluminiumplatte Platz findet, schluckt im Falle der Lamellen eine über den Profilen liegende Akustikmatte den Schall. Beide Klimadeckensysteme sind klarlackiert oder farbbeschichtet erhältlich. Die Lamellen bietet KST ausserdem echtholzfurniert oder textilbespannt an.

All das überzeugt aus praktischer Sicht. Gestalterisch jedoch passt eine solche Technikdecke längst nicht in jeden Raum. Deshalb bietet die Firma KST ihre Lamellen- und Baffeldecken nicht nur in klarlackiertem Aluminium oder farbbeschichtet an, sondern belegt die Lamellenprofile auch mit Echtholzfurnier.

 

Die Lamellendecke in der Banque Internationale à Luxembourg in Zürich ist mit Räuchereiche furniert. Die technischen Installationen fügen sich unauffällig ein. (Foto: KST AG)

In der Raiffeisenbank Eschlikon sind die Decken nordisch hell und wohnlich. (Foto: Ueli Alder)

 

In den Sitzungszimmern der Banque Internationale à Luxembourg in Zürich beispielsweise, furnierte KST die Lamellen passend zur eleganten Innenausstattung mit lasierter Räuchereiche. Die Balkenleuchten und die schlitzförmigen Luftauslässe sitzen in den Zwischenräumen. Wärmer und wohnlicher wirken die Lamellendecken in der Raiffeisenbank im thurgauischen Eschlikon. Mit ihren hellen Holzoberflächen und den schmalen Fugen erinnern sie an die Holzdecken des finnischen Meisters Alvar Aalto.

Wer es noch wohnlicher mag, kann seine Klimadecke mit schallabsorbierendem Filz oder Stoff beziehen lassen. Wer sagt denn, dass Hightech immer aus Stahl und Glas sein muss?

 

Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz.

 

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