Nicht immer entstehen Lofts, aber auch dichter Wohnungsbau wie das genossenschaftliche Grossprojekt ‹Mehr als Wohnen› ist lieber gesehen und finanzstärker als lärmige Industrie. (Foto: Ursula Meisser)

Wohnen oder essen?

Logistik hält Stadt und Land am Leben. Doch die nötigen Betriebe brauchen viel Platz an zentralen Lagen und generieren wenig Steuerertrag. Ihre Verdrängung im Boom-Kanton Zürich wird laut ‹NZZ› zunehmend zum Problem.


Ob man Nutzungen nun mischt oder trennt, wie es der moderne Funktionalismus diktierte, eine Stadt braucht vielerlei: Wohnungen, Strassen, Schulen, Büros, Gewerbeflächen, Läden, Freizeitanlagen. Die Liste liesse sich noch weit verlängern und irgendwann fällt auch das Wort «Logistik». Und hier erklärt die ‹NZZ› heute unter dem Titel «Lieber Lofts statt Lastwagen» (Artikel nicht online) ein Problem: «Die Logistikbetriebe brauchen viel Platz an gut erschlossenen Lagen, werfen dort aber viel weniger Gewinn und Steuerertrag pro Quadratmeter ab als ein Büroturm oder eine Batterie teurer Wohnungen. Sie sind zudem oft lärmig, unschön anzusehen und verursachen viele Lastwagenfahrten.» Weil die neue Lust an der Stadt die Logistikbetriebe zunehmend in Randlagen drängt, stehen die Lastwagen nun immer öfter im Stau. Der Kanton Zürich hat das Problem erkannt und für seine langfristige Raumentwicklungsstrategie (Lares) eine Liste mit guten Logistikstandorten entwickelt. Er gibt sich jetzt das Ziel, «diese Flächen für wertschöpfungsschwache Tätigkeiten wie die Logistik zu sichern». Schliesslich seien Ver- und Entsorgung des Kantons existenziell und kurze Wege volkswirtschaftlich wichtig. Als Knacknuss macht die ‹NZZ› die Gemeindeautonomie aus. Viele hofften eher auf «das nächste Google» als auf einen Logistikbetrieb und so bleibt dem Kanton die «Holzhammermethode», eine Zonenplanänderung zu verweigern. Allerdings suche man zunächst das Gespräch und nach situativen Lösungen wie einem Grundstücksabtausch.

Weitere Meldungen:


– «Monopoly» führt Kinder in die Immobilienspekulation ein. ‹Die Wochenzeitung› berichtet über den «verlorenen kritischen Anspruch» des Brettspiels und wie dessen Erfinderin sich den Lerneffekt 1904 «ganz anders» dachte. (Artikel nicht online)

– Im Pfaffhauser Sängglen-Quartier stehen schutzwürdige Einfamilienhaussiedlungen aus den Sechzigern und Siebzigern. Nun lehnt der Zürcher Baudirektor die Unterschutzstellung ab. Laut ‹NZZ› ist der «Grenzfall der Denkmalpflege» aber noch vor Baurekursgericht anfechtbar.

– Der Berner Viererfeld-Vorlage droht eine weitere Verzögerung. Das Ungemach kommt allerdings aus «unerwarteter Richtung». Wie ‹Der Bund› berichtet, fragt sich eine elfköpfige Planungskommission mit Rot-Grün-Mitte-Bündnis in Opposition zur eigenen Stadtregierung, warum nicht mehr als sechs Stockwerke möglich sein sollten.

– Hausbesetzer und Zirkusartisten wohnen auf dem Stadtzürcher Koch-Areal Tür an Tür. Der ‹Tages-Anzeiger› erläutert das funktionierende Zusammenleben. (Artikel nicht online)

– «Günstig und schonend für die Bewohner» sei die Sanierung eines Altersheims. Die ‹NZZ› erläutert am «Herrenbergli», wie sich die Sanierung von Bausubstanz aus den Siebzigern lohnt.

– 30 Zentimeter Betonwand beim Gotthard-Bahntunnel, deren 100 beim Belchen-Autotunnel. Die ‹Basler Zeitung› erläutert «neue Strategien gegen den schwierigen Berg». (Artikel nicht online)

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