Beim Wettbewerb für das neue Gemeindehaus in Unterengstringen hat das Volk mitentschieden. Fotos: Tilla Theus und Partner

Volk darf mitjurieren

«Das Projekt von Tilla Theus für ein Gemeindehaus in Unterengstringen erhielt unter anderem den Zuschlag, weil es den Leuten gefiel», schreibt der «Tages-Anzeiger». Zu Recht, findet das Bundesgericht.

Die Bevölkerung darf bei Architekturwettbewerben ein Wörtchen mitreden, schreibt der «Tages-Anzeiger». «Das Projekt von Tilla Theus für ein Gemeindehaus in Unterengstringen erhielt unter anderem den Zuschlag, weil es den Leuten gefiel.» Zu Recht, findet das Bundesgericht. Das Vorgehen war unkonventionell: Neben einer Fachjury wurden die fünf Projektstudien öffentlich aufgelegt und vom Volk mit Stimmzetteln bewertet. Der Entwurf der Architektin Tilla Theus erhielt gut die Hälfte der 263 Stimmen und gewann den Wettbewerb. Das zweitplatzierte Team der ARGE Atelier Buchzelg und Horisberger Wagen legte Beschwerde ein. Das Bundesgericht lehnte diese aber ab und argumentiert laut «Tages-Anzeiger»: «Es könne durchaus Sinn machen, bei einem Projekt, das möglicherweise eine Urnenabstimmung bestehen müsse, vorab abzuklären, ob es dem Volk gefällt.» Matchentscheidend war das Volksurteil unter dem Strich nicht – um Haaresbreite*. Das Public Voting erbrachte Tilla Theus 5,2 von total 630 Punkten, die Zweitplatzierten erhielten 2,3 Punkte von insgesamt 627. «Theus hätte die ARGE auch ohne Volk geschlagen – um 0,1 Punkte», rechnet der «Tages-Anzeiger» vor.

* Anmerkung: Offenbar war die Volksbefragung doch entscheidender als der «Tages-Anzeiger» meint. Die Punkte für das Voting seien mit der Gewichtung von 10 Prozent multipliziert worden und fielen dadurch stärker ins Gewicht, schreiben uns Horisberger Wagen Architekten. Nach ihrer Rechnung hätte die ARGE ohne Volksvotum mehr Punkte erzielt als Tillas Theus.

Weitere Meldungen:


– Die Stadt Kloten hält das Grossprojekt «Circle» beim Flughafen Zürich für bewilligungsfähig, meldet die «NZZ». Die Finanzierung ist aber noch nicht gesichert.

– Der Kanton Bern plant auf dem Von-Roll-Areal ein Musikhaus, berichtet der «Bund». Die einstige Kraftwerkzentrale soll für 15 Millionen Franken umgebaut werden.

– Remo Stoffel hat sein Angebot für die Therme Vals überarbeitet, schreibt die «Südostschweiz». Neu soll die Gemeinde fünf Millionen Franken mehr erhalten.

– Die neuen Schweizer Banknoten verzögern sich um mindestens ein Jahr, meldet die «Basler Zeitung». Sie kommen frühestens Ende 2013 in den Umlauf.

– Der Zürcher Heimatschutz bekämpft den Bau von Luxuswohnungen auf der Giessen-Halbinsel in Wädenswil, schreibt der «Tages-Anzeiger». Die Eingriffe passten nicht zum Industriecharakter des Areals, so die Rekurenten.

close

Kommentare

Kommentar schreiben