Kongresshaus: Kongresshaussaal Fotos: kongresshaus.ch / tonhalle.ch

Tonhalle und Kongresshaus suchen Provisorien

Statt 18 Monaten dauert die Sanierung von Tonhalle und Kongresshaus bis zu drei Jahren, meldet die «NZZ».

Gestern gab der Zürcher Stadtrat bekannt, dass das Kongresshaus und die Tonhalle erst Mitte 2020 wieder eröffnet werden. Nachdem er die Pläne für einen Neubau kurz vor Jahresende begrub, ging er zunächst von 18 Monaten Umbau aus. Laut ‹NZZ› habe das Vorprojekt von Boesch Architekten und Diener & Diener jedoch gezeigt, «dass tiefer saniert werden muss als geplant und dass spezialisierte Handwerker wie zum Beispiel Stuckateure mit einigem Aufwand gesucht werden müssen». Aufgrund der anspruchsvollen Arbeiten müssen beide Häuser zweieinhalb bis drei Jahre geschlossen werden und der neue Zeitplan gilt nur, sofern die nun für 2016 geplante Volksabstimmung zum städtischen Beitrag an die Kongresshaus-Stiftung positiv ausfällt.

Wie der ‹Tages-Anzeiger› berichtet, suchen die Betriebsgesellschaften beider Häuser nun nach provisorischen Lösungen. Kongresshaus-Verwaltungsratspräsident Stephan Netzle spricht in der ‹NZZ› von einer umgenutzten Industriehalle oder einem temporären Bau. Die Kosten müsse die Stadt tragen und eine Zwischenlösung sei überlebenswichtig, denn laut Netzle besteht selbst dann das Risiko, «dass sich Veranstalter, die jedes Jahr nach Zürich kommen, eine Alternative suchen und dann gleich dort bleiben».

Die längere Bauzeit ist nach Alfons Sonderegger, Präsident der Kongresshausstiftung, nicht mit Mehrkosten verbunden. Im lockereren Zeitkorsett könne auf Wochenendarbeit verzichten und budgetierten Kosten von 140 Millionen Franken seien für eine Sanierung ohnehin «rekordverdächtig hoch». Sonderegger hofft daher, dass die Stadt mit den gegenwärtig geplanten Kosten 2016 in die Volksabstimmung gehen kann.

Weitere Meldungen:


– «Wir müssen die Dominanz der Städte brechen», polterte SVP-Fraktionschef Jürg Trachsel gestern im Kantonsrat. Wie der ‹Tages-Anzeiger› meldet, fordert er eine Entmündigung von Zürich und Winterthur. Man müsse den seit den 1960ern geltenden Sonderstatus aufheben, wonach die Städte Planung, Ausbau und Unterhalt von Kantonsstrassen auf ihrem Stadtgebiet übernehmen.

– «Jenseits der ausgetretenen Pfade», lobt die ‹Basler Zeitung› die aktuelle Ausstellung im Schweizerischen Architekturmuseum ‹Vorstellungen. Junge Schweizer Architekten›.

– «Elefantenhaus mutiert zur Jumbo-Arena», titelt die ‹NZZ›: Der teure Neubau des Stadtzürcher Zoos könnte, nicht zuletzt dank Federer, für ein internationales ATP-Tennisturnier genutzt werden. Elmar Ledergerber, Präsident von Zürich Tourismus, spricht von einer «klassischen Win-win-Situation». (Ein Aprilscherz?)

– Photobastei bereits zu 80 Prozent ausgebucht: Wie die ‹Basler Zeitung› berichtet, ist das Zürcher Hochhaus am Paradeplatz nach nur zwei Monaten schon zu 80 Prozent ausgebucht. Bis Ende August läuft das Projekt, die Monate Mai und Juni sind bereits komplett ausgelastet.

– «Aus der Pfingstweid wird ein Park ohne Restaurant», titelt die ‹NZZ›: Gestern fuhren auf dem ehemaligen Zürcher Schrebergartenareal zwischen Mobimo-Tower und Bahngleisen die Bagger auf. Nicht allen genügt, dass die Anrainer 2 von knapp 10 Millionen Franken der Kosten tragen. Ausserdem wurde der projektierte Pavillon zur Toilettenanlage geschrumpft.

– 400 Millionen Dollar sparen: Der 14-jährige Suvir Mirchandani macht in den USA Schlagzeilen. Er empfiehlt der US-Regierung, von der Schriftart Times New Roman auf die schlankere aber ähnlich aussehende Garamond umzustellen. Tinte sei doppelt so teuer wie französisches Parfum, das Einsparpotenzial daher beträchtlich. (Ein Aprilscherz?)

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