neff/neumann, Wohnüberbauung Dollikerstrasse, Meilen 2014 Fotos: ZvG

Animierte Wohnwelt

Die ‹NZZ› hält eine Laudatio auf die Architektinnen neff/neumann, die Landschaftsarchitektin Robin Winogrond und die «2000-Watt-Genossenschaft» Zurlinden. In deren Meilemer Wohnsiedlung stimme alles.

Auf einem ehemaligen Schrebergartenareal in Meilen am rechten Zürichseeufer sind 25 Wohnungen für den Mittelstand entstanden. Die ‹NZZ› zeigt sich begeistert vom Projekt der Baugenossenschaft Zurlinden. Sie lobt:
– die Setzung des Baukörpers und seinen Ausdruck: «Mit seinem subtil strukturierten Volumen» reagiere das Projekt der Architektinnen Barbara Neff und Bettina Neumann auf die heterogene Umgebung und «die blau-grün gehaltene Fassade aus Well-Eternit übernimmt die Themen der Gartenhäuser und Nebenbauten für die Schiffahrt der Umgebung und erfüllt gleichzeitig die hohen ökologischen Anforderungen».
– den «Erfindergeist der Architektinnen» im Innenraum: Ihm sei es zu verdanken, dass 25 Wohnungen auf einem ehemaligen Schrebergartenareal an zentraler Lage in Meilen Platz gefunden hätten. In der «vom Thema Licht und Wasser animierten Wohnwelt» mäandrieren Wohn- und Küchenzonen um die Lichthöfe des durchbrochenen Baukörpers und «bilden so Zentrum und Höhepunkt der Wohnungen». Profilierte Gläser bieten auf den Balkonen und in den Wohnungen Sichtschutz, denn je zwei teilen sich einen solchen Lichthof.
– die Freiraumgestaltung: Aus dem obligatorischen Grenzabstand zum Dollikerbach haben die Architektinnen gemeinsam mit der Landschaftsarchitektin Robin Winogrond Qualität geschaffen und den Platz genutzt «für Bäume, Sträucher und Plätze entlang dem naturbelassenen Bachbett».
– die Bauherrin: Eine Info-Box zeigt die Besonderheit der selbsternannten «2000-Watt-Genossenschaft» Zurlinden. Diese entwickelt Bauteile wie ein in den Fensterrahmen integriertes Lüftungselement. Die vom Genossenschaftsbetrieb Zimmerei-Genossenschaft ZGZ entwickelte Schüttisolierung für mehrgeschossige Holzbauten kam auch beim dreigeschossigen Wohnbau in Meilen zum Zug.

Weitere Meldungen:


– Schon bald werde Basel am Meer liegen, versprach Zoo-Direktor Oliver Pagan an der gestrigen Medienorientierung zum geplanten Ozeanium, das die Leute «für das hochkomplexe System der Weltmeere sensibilisieren soll». Wie die ‹Basler Zeitung› berichtet, sind aber noch viel Spenden nötig, um 2018 mit dem 100-Millionen-Bau zu beginnen.

– «Junge Zürcher bauen städtische Siedlung», titelt die ‹NZZ› über den Wettbewerbserfolg eines Architektenteams um Lukas Schaffhuser. Unter 101 vor allem jungen Teams konnte er sich mit einem Vorschlag für 45 meist familientaugliche Wohnungen durchsetzen.

– Mackintosh Library verbrannt: Die berühmte Glasgow School of Art ging vergangenen Freitag in Flammen auf. Wie die ‹NZZ› berichtet, konnte die Struktur zwar erhalten werden, «aber die berühmte Mackintosh Library ist verloren». Präsident Stephen Hodder spricht von einer «internationalen Tragödie», immerhin hatte das Royal Institute of British Architects den Bau von Charles Rennie Mackintosh zum besten Gebäude der vergangenen 175 Jahre gewählt.

– «Während richtige Fahrende wie die Jenischen in der ganzen Schweiz Plätze suchen müssen, erhalten in Basel Hobby-Fahrende Platz zum verschwenden.», kommentiert die ‹Basler Zeitung› und ortet im fehlenden Handeln der Stadtregierung eine «heimliche Sehnsucht nach Che Guevara und Action-Painting der Cüpli-Sozis». Den Wagenleuten waren 2'500 Quadratmeter auf einem Ex-Migrol-Areal an der Uferstrasse zugesprochen worden, doch nun nutzen sie weitaus mehr.

– Heliskiing vs Naturschutz: Regula Rytz von den Grünen kritisiert die Arbeit des Bundesrates. Wird dieser die Überprüfung von Gebirgslandeplätzen nicht wieder aufnehmen, möchte sie eine Interpellation einreichen. Wie ‹Der Bund› berichtet, lägen nämlich 15 von 42 Landeplätzen im Bundesinventar der Landschaften- und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung, die «ungeschmälert zu erhalten» sind. Laut Rytz sollte ferner das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE), nicht das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) mit der Frage betraut werden.

– Die Schweiz fährt farblos: Die ‹Basler Zeitung› berichtet über die Neuwagenzulassungen der Schweiz und bemerkt, dass 81 Prozent der Autos farblos sind, also grau/silber, weiss oder schwarz. Vor allem weisse Autos sind im Trend und gelten als «zeitlos und seriös».

– Die Graphische Sammlung der ETH Zürich präsentiert Radierungen und Zeichnungen der Schweizer Malerin und Videokünstlerin Mireille Gros. Die ‹NZZ› spricht vom «spannungsvollen Wechsel von Dynamik und Ruhe» und von einer «magischen Ausstrahlung» ihrer Digitalfotos.

– «Einziehen, ausziehen - und fertig ist der Wertzuwachs»: Die kalifornische Prominenz hat begriffen, dass sie Immobilien teurer verkaufen kann, sobald sie dort gewohnt hat. ‹Der Bund› berichtet über das derzeit offensichtlich gespielte «Monopoly».

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