Golems Berner Schicksal

Hochparterres Grafikerin Barbara Schrag hat zusammen mit Gregor Gilg und Benedikt Eppenberger Golem ins Emmental geschickt. Golem ist ein jüdischer und künstlicher Mensch, der nirgendwohin schlechter als ins Emmental passt und trotzdem dort heimatberechtigt ist. Denn düster ist es dort, und die Menschen sind engstirnig und breithintrig. So düster wie die schwarzweissen Zeichnungen des Comics ‹Golem im Emmental›. Die Autoren erzählen die Geschichte des ewigen Juden, der diesmal Mendel heisst, wie Corbuccis Django einen Sarg hinter sich her schleppt und Schulden eintreiben will. Die Witwe ist verschuldet, ihre Verwandten gierig, die Liebe nur kurz, der Mord landläufig und das Elend einheimisch. Vikar Bitzius lernt rasch, wo Gott hockt, beim Dorfkönig nämlich. Eine Erzählung wie bei Simon Gfeller nur mit minus eins multipliziert. Denn eines ist klar: Niene geits so ruch u dräckig wi bi üs im Ämmitau.