3650 Architekturtage zwischen zwei Buchdeckeln.

3650 Tage Architektur in Sarajewo

Studierende der Architekturfakultät von Sarajewo wollten mehr wissen, als sie an der Schule lernten. Sie organisierten vor gut zehn Jahren die ersten Architekturtage. Nun dokumentiert ein Buch deren Geschichte.

Wird über Bosnien und Herzegowina geschrieben, stehen meist die politischen und wirtschaftlichen Probleme im Vordergrund. In den letzten Jahren haben deshalb viele junge und unzufriedene Bosnier ihr Land verlassen.

Unzufrieden waren auch einige Studenten und Studentinnen der Architekturfakultät von Sarajewo mit ihrem Unterricht. Sie wollten mehr wissen, als sie an der Schule lernten. Deshalb begannen sie, für sich und ihre Kolleginnen selber Vorträge, Diskussionsanlässe und Ausstellungen zu organisieren. 2008 öffneten sie die Veranstaltung für ein breiteres Publikum und so fanden die ersten Days of Architecture von Sarajewo statt. Die Studierenden holten von Beginn an andere Institutionen und Organisationen mit an Bord. Damit verhinderten sie, dass man sie ignorieren konnte. Gleichzeitig half ihnen ihr Status als «naive» Junge auch, thematisch neue Schwerpunkte zu setzen. Dazu gehörten die soziale Verantwortung der Architektur und die Rolle des öffentlichen Raumes. In den ersten beiden Jahren wurden vor allem lokale Architektinnen und Planer eingeladen, später dann auch Architekten aus den Nachbarländern und anderen europäischen Staaten.

Was vor gut zehn Jahren aus studentischer Eigeninitiative entstand, ist heute der wichtigste Architekturanlass der Region. Zum zehnjährigen Jubiläum erscheint nun das Buch «3650. 3650 Days of Contemporary Architecture in Sarajevo». Das Buch dokumentiert die Geschichte des Anlasses und es zeigt auf, welche Bedeutung Architektur für die Gesellschaft hat, egal ob in Sarajewo oder anderswo.

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