‹Abbruch oder Aufbruch?›

Der Altbau des Kantonsspitals Baden soll abgerissen werden, sobald der Neubau steht. Letzten Mittwochabend lud der Verein Stadtlabor zur Diskussion über eine alternative Zukunft ein.

Der Altbau des Kantonsspitals Baden soll abgerissen werden, sobald der Neubau steht. Letzten Mittwochabend lud der Verein Stadtlabor zur Diskussion über eine alternative Zukunft ein.

50 000 Quadratmeter nutzbare Gebäudefläche abreissen statt umnutzen – das hört sich in Zeiten von Klimakrise, knappen Baulandreserven und allseits proklamierter Wohnungsnot absurd an. Doch so soll es im kommenden Jahr in Baden geschehen. Wenn das dortige Kantonsspital (KSB) seinen Neubau bezogen hat, wird der Altbau aus den Siebzigerjahren dem Erdboden gleichgemacht. Bevor die Abbruchbagger zu Werke gehen, stellen lokale Politiker*innen und Aktivist*innen den seit langem bekannten Plan infrage: Welche Potenziale schlummern in dem Betonkoloss? Und wie könnten alternative Nutzungsszenarien dafür aussehen? Das und mehr diskutierte der Verein Stadtlabor Baden im Rahmen der Ausstellung ‹Die gute Architektur› letzten Mittwochabend mit der interessierten Öffentlichkeit. Nebst dem Stadtrat Benjamin Steiner, der sich in der Spitalfrage neutral positionierte, waren als Abbruchkritiker*innen die Zürcher Arbeitsgruppe für Städtebau ZAS*, die Umnutzungsexpertin Barbara Buser und der Architekturstudent Marco Steinacher zu Gast. Simon Meier, Verwaltungsrat der Kantonsspital Baden AG legte dar, weshalb das Gebäude weichen soll. Durch die Veranstaltung führten Jeanne Casagrande vom Stadtlabor und Historiker Fabian Furter. Der Veranstaltung vorangestellt wurde ein werk-Zitat von 1974, der Bauzeit des vom Abriss bedrohten Kantonsspitals: «In weniger als einem halben Jahrhundert wird es wohl nicht mehr möglich sein – aus politischen und wirtschaftlichen Gründen –, die schweizerischen Spitäler zu erneuern. Es ist daher notwendig, schon heute anpassungsfähige und erweiterungsfähige Gebäude zu schaffen, bei denen der Beitrag des Architekten wesentlich ist und die es gestatten werden, auf Grundlage einer präzisen Krankenhausplanung dem jeweiligen Stand der Entwicklung der Medizin zu entsprechen.» Aus: Dom, Jean-Pierre, ‹Für einen flexiblen Spitalbau›, in: wer...

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