Ein riesiger Werkplan des Zürcher Kinderspitals von HdeM wird dank Projektionen lesbar. Fotos: Herzog & de Meuron

Herzog & de Meuron erklären ihr Werk

Mit der Tate Modern in London begann vor einer Generation die internationale Bekanntheit der Basler Architekten. In einer Ausstellung in der Royal Academy of Arts zeigen sie sich ungewohnt didaktisch.

Wenn Herzog & de Meuron eine Ausstellung über ihr Werk machen, dann wird diese Ausstellung Teil desselben. Im Werkverzeichnis bekommt sie eine Nummer und wird mit dem gleichen hohen Anspruch an Intellektualität, Originalität und Zeitgenossenschaft geplant und umgesetzt wie der Neubau einer Philharmonie. Wir erinnern uns: 1988 machten sie die Fenster des Architekturmuseums Basel zum Fototräger ihrer Bauten, 1995 stellten sie über hundert Tische in den grossen Saal des Pariser Centre Pompidou, 2004 mehr als 1000 Modelle, Objekte, Muster, Mock-ups in ihr eigenes Schaulager. Und auch wenn wir diese oder jene der Ausstellungen nicht vor Ort gesehen haben: Wir kennen sie, denn sie wurden dokumentiert, besprochen und zum Teil der HdeM-Werkleiter. Spielen in der Ausstellung Die aktuelle Ausstellung der Basler läuft in der Royal Academy of Arts in London. Sie ist anders: Auch sie ist sehenswert und anregend, jedoch erstaunlich pragmatisch aus die Wahrnehmung der Besucherinnen heraus entwickelt. Die Ausstellung besteht aus drei Teilen und Räumen: Im ersten stehen Archivvitrinen, die HdeM für ihr ‹Kabinett› in Münchenstein entwickelt haben. Darin: viele Arbeitsmodelle und Materialproben ausgewählter Bauten, die die Besuchenden über eine Augmented-Reality-App genauer erkunden können. Im hintersten Raum dient dann diese App dazu, ein Patientenzimmer des Kinderspitals Zürich massstabsgetreu zum Leben zu erwecken. Animierte Pläne erklären dieses grösste Spital der Schweiz, dass derzeit im Bau ist. Mithilfe eines Videogames kann man seine Raumfolgen erkunden. Spielen in der Ausstellung! Im mittleren Raum zeigen die Filmemacherinnen Ila Bêka und Louise Lemoine einen überraschend schwachen Beitrag über Patientinnen und Patienten des REHAB Basel, dem 20jährigen Vorläufer des Kispi Zürich – schwach, vielleicht deswegen, weil das Thema ihren sonst beissend-ironischen Blick t...
Herzog & de Meuron erklären ihr Werk

Mit der Tate Modern in London begann vor einer Generation die internationale Bekanntheit der Basler Architekten. In einer Ausstellung in der Royal Academy of Arts zeigen sie sich ungewohnt didaktisch.

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