So lange wie möglich brauchen: Wohnhäuser in Palermo (Foto: Elli Mosayebi).

«Eternal buildings in future cities»

Eine Konferenz des Istituto Svizzero in Rom verhandelt Ende November Rezepte gegen vorzeitigen Abriss und für baulich und sozial beständige Häuser.

Die westliche Baukultur beruht auf dem Prinzip der Beständigkeit von Material und Konstruktion – gleichzeitig reissen wir im reichen Westeuropa aber immer häufiger Gebäude ab, bevor sie das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht haben. Warum? Weil je nach Geldwirtschaftslage andere Faktoren als die Bauweise und Gestaltung den Entscheid, wann ein Gebäude abgerissen wird, weit stärker beeinflussen: Nämlich etwa die Rahmenbedingungen von Raumplanung und Bodenrecht und damit der Grundstückspreis oder die Immobilienwirtschaft mit ihren expliziten und impliziten Gesetzmässigkeiten. Als Begleiterscheinung höhlt die Bugwelle des Ersatzneubauens das klimagerechte Bauen aus und unterspült soziale Strukturen in Nachbarschaften.

Wie gelingt es, unter den aktuellen Bedingungen trotzdem und weiterhin dauerhafte Gebäude zu denken und zu bauen? Wie lässt sich durch solche Gebäude die Stadt als Ganzes stärken, aber auch ganz konkret und lokal die Beziehung der Bewohnerinnen und Bewohner zu Haus und Quartier? Diese Fragen verhandelt eine zweitägige Konferenz am Istituto Svizzero in Rom, die das Istituto in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich und der römischen Universität Tor Vergata anbietet.

Den Inhalt der Konferenz haben die ETH-Professorinnen Elli Mosayebi (Architektur und Konstruktion) und Silke Langenberg (Konstruktionslehre und Denkmalpflege) in Zusammenarbeit mit Professorin Tulia Iori (Universität Tor Vergata, Rom) und Dr. Maria Böhmer (Istituto Svizzero, Rom) konzipiert. Während zweier Tage moderieren Mosayebi und Langenberg abwechselnd sowie gemeinsam fünf Panels. Die Gesprächsrunden fokussieren auf die Bedeutung des öffentlichen Raums, auf die Anpassungsfähigkeit von Konstruktionen und Gebäuden und auf die Stadt als Wohn- und Lebensort.

Viele ihrer Gäste kommen aus der Schweiz: Unter anderen sind dabei Maria Conen (Architektin, Prof. ETH Zürich), Philipp Esch (Architekt, Università della Svizzera italiana, Mendrisio) Katrin Gügler (Direktorin Amt für Städtebau Zürich), Philippe Koch (Stadtforscher, Prof. ZHAW), Christina Schumacher (Soziologin, Prof. FHNW), Charlotte Malterre-Barthes (Architektin, Prof. EPFL) oder Anna Karla De Almeida Santos (Architektin, EPFL). Beim abschliessenden Panel sind Expertinnen und Experten aus Indien, Singapur, Südafrika und Brasilien zu hören.

Die Konferenz findet am 23. und 24. November in Rom auf Englisch statt. Die Teilnahme ist kostenlos und auch online möglich.

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