Remo Stoffel zum zweiten Mal verurteilt

Nach dem Kantonsgericht Graubünden 2014 verurteilt nun die Zürcher Staatsanwaltschaft den Unternehmer, dem unter anderem die Therme Vals gehört.

Die Femme de Vals spukt noch als Plan herum, der luxuriöse 381 Meter hohe Hotel- und Wohnturm, den der Unternehmer Remo Stoffel im Thermendorf bauen will. Doch während der Turm noch lange nicht steht, ist Stoffel bereits zum zweiten Mal verurteilt. Die Staatsanwalt des Kantons Zürich gab Ende Juli bekannt, die Strafuntersuchung gegen Stoffel wegen Urkundenfälschung und weiterer Delikte sei abgeschlossen und Stoffel durch einen Strafbefehl zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 180 Tagen und einer Busse von 10 000 Franken verurteilt worden.

Die Delikte gehen zurück ins Jahr 2005, als Stoffel mit zwei Geschäftspartnern 2005 die Immobilienfirma Avireal aus der Swissair-Konkursmasse kaufte. Dabei kam es zu strafbaren Handlungen. Die Staatsanwaltschaft schreibt, dass «die Zwischenbilanz der Avireal AG vom 30. Juni 2005, sowie eine im Jahr 2009 verwendete Bankbestätigung nicht korrekt waren und gewisse Urkunden bis Ende 2006 unterdrückt wurden.» Durch die Delikte vermied Stoffel Millionen von Steuern. Die NZZ berichtete gestern detailliert. Auf die Spur kamen Stoffel die kantonalen Steuerbehörden. Im Zug des Verfahrens sei Stoffel rund 40 Mal vernommen, 1600 Fragen seien ihm gestellt worden und vor einem Jahr, im August 2019, habe er vier Tage in Untersuchungshaft gesessen, schreibt die NZZ.

Inzwischen gab Stoffel einige der Handlungen zu, auch solche, die demnächst verjährt wären. Er akzeptierte damit einen Teil der Vorwürfe und konnte so das Verfahren abkürzen. «Ein entlastendes amtliches Gutachten sowie die Einigung zwischen dem Steueramt und Remo Stoffel waren unter anderem Grundlage, dass die Staatsanwaltschaft die restlichen Untersuchungsgegenstände wegen weiteren vorgeworfenen Urkundendelikten sowie Steuerbetrugs eingestellt hat», teilt die Staatsanwaltschaft mit. Stoffel zahlte Steuern nach; so überwiesen die Strafbehörden seine Kaution von 20 Millionen Franken direkt den Steuerbehörden.

Für Stoffel ist es bereits die zweite Verurteilung: 2014 war er vom Kantonsgericht Graubünden wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung im Zusammenhang mit Konkursen eines Cafés und einer Bäckerei in Pontresina verurteilt worden.

 

 

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