Die Kirche Madonna di Fatima in San Vittore aus dem Jahre 1998 von Mario Campi und Franco Pessina Fotos: graubuendenkultur.ch

Mario Campi gestorben

Der Architekt Mario Campi war 1985 bis 2001 Professor an der ETH in Zürich. Sein kulturelles Engagement und seine Weltläufigkeit prägte eine Generation von Architekturstudenten.

Bereits im Dezember sind die Todesanzeigen von Mario Campi erschienen. Campi, 1936 in Zürich als Sohn italienischer Einwanderer geboren, wuchs in Lugano auf um für sein Architekturdiplom wieder nach Zürich an die ETH zurückzukehren. Nachdem er bei Peppo Brivio gearbeitet hatte, eröffnete er zusammen mit Franco Pessina 1962 sein Büro in Lugano. Später kam Niki Piazzoli dazu, der spätere Direktor des Amtes für Bundesbauten. Piazzoli verliess das Büro 1982, Pessina 1997.
In den 1970er-Jahren begann Campi mit seinen Lehrtätigkeiten, die an die ETH und an verschiedene amerikanische Universitäten führten. Bis er schliesslich 1985 als ordentlicher Professor an die ETH berufen wurde, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 eine Generation von Architekten mitprägte. Zu seinen wichtigsten Werken gehören der Museumseinbau in das Castello Montebello in Bellinzona (1974), die Cassa Felder in Lugano (1978), die Kirche Madonna di Fatima in San Vittore (1988), das IBM-Zentrum in Zürich (1995), das Wohnhaus an der Via Beltramina in Lugano (1995) und die dritte Ausbauettappe der ETH Zürich auf dem Hönggerberg (2004). Anfangs stand er unter dem Einfluss Louis Kahn, Frank Lloyd Wright und Peppe Brivio. Seine Lehrjahre in den USA brachten in näher an eine rationalistische Architektur.
Campi war ein vielseitig kulturell interessierter Mensch und einer der wenigen ETH-Professoren der Internationalität lebte. In seinen letzten Jahre gewann er beispielweise den Wettbewerb für das albanische Parlament in Tirana und für das «Research Institute of Electronic Technology» in Nanjing (China).

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