Die Naoshima Gemeindehalle von Hiroshi Sambuichi liegt auf der kleinen gleichnamigen japanischen Insel. Fotos: Shigeo Ogawa

Daylight Award 18 an Sambuichi und Ward

Der Daylight Award 18 geht an den Architekten Hiroshi Sambuichi und den Computerwissenschaftler Greg Ward. Beide zeigen, wie vielseitig die Arbeit mit Tageslicht sein kann.

Die diesjährigen Preisträger Hiroshi Sambuichi und Greg Ward zeigen, wie vielseitig die Arbeit mit Tageslicht sein kann. Inspiriert durch die Natur, integriert der japanische Architekt Hiroshi Sambuichi die geophysikalischen Eigenschaften des jeweiligen Standorts, Erde, Wind, Luft und Sonne, in die Architektur. Computerwissenschaftler Greg Ward erstellt und erfasst in seiner Software eine physikalisch genaue Darstellung der Lichtumgebung so wie der menschlichen Reaktion auf Intensität, Farbe, Kontrast, Blendung und Aussicht. Sambuichis Bauwerke inspirieren mit ihrer aussergewöhnlichen Einfachheit und indem sie das Tageslicht in dessen vielseitigem Leben immer präsent sein lassen. Die Bandbreite von Wards Arbeit hat das Feld der Tageslichtmodellierung verändert und Ingenieure und Architekten dazu befähigt in ihren Projekten mit Tageslicht zu arbeiten, so die Pressemeldung.

Hiroshi Sambuichi sei ein wahrer Meister, wenn es darum gehe eine Balance zwischen Natur und Architektur zu finden, so die Medienmitteilung. «Ideale Architektur für mich ist, wenn man sich die Form eines Gebäudes ansieht und die beweglichen Materialien des Standorts, wie Wind, Wasser und Sonne, sichtbar werden. Die genaue Untersuchung der sich ändernden Windrichtungen und der Intensität des Tageslichts beeinflussen den Standort und helfen mir zu verstehen, was für Architektur gebraucht wird», wird Hiroshi Sambuichi darin zitiert. Sambuichi erforscht das saisonale Klima in der Umgebung und experimentiert vor Ort über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren hinweg mit Modellen.

Greg Ward ist der Entwickler des revolutionären Software-Simulationsprogramms Radiance, das schon seit drei Jahrzehnten Forschern erlaubt sich die Möglichkeiten des Tageslichts vorzustellen. Wards Leidenschaft für die Iteration und Optimierung der Software, hat zu einer starken Gemeinschaft von Radiance-Nutzern geführt, die die Bereiche der Tageslichtforschung und des Tageslichts in der Architektur weiter beeinflussen, so die Pressemeldung. Ward hat die Wechselwirkung von Licht und Materie über ein breites Spektrum von physikalischen Maßstäben untersucht, von einzigartigen Baumaterialien mit speziellen optischen Eigenschaften über die räumliche Definition komplexer Gebäudeinnenräume und -fassaden bis hin zu unseren städtischen und natürlichen Umgebungen. 


Das Programm Radiance findet breite Anwendung in den Bereichen Architektur, Produktdesign, Gartenbau, Film, gesundheitliche Auswirkungen und medizinische Forschung. «Greg Ward hat die Engine entwickelt, die heute von tausenden von Forschern und Architekten verwendet wird, um Entscheidungen zu treffen und ihre Arbeit weiterzuentwickeln», erklärt die Forscherin Marilyne Anderson, frühere Preisträgerin und Vorsitzende der Jury des Daylight Awards. Der Daylight Award wird alle zwei Jahre von Villum Fonden, Velux Fonden und der Velux Stiftung (Schweiz) verliehen.

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