Viel Lärm um ein Hochhaus

Der Wettbewerb war geprägt von planerischen Unsicherheiten, betrieblicher Komplexität und politischer Stimmung, was zu einer Überarbeitungsphase führte – und einem weiteren Hochhaus an der Zürcher Hohlstrasse.

Der Wettbewerb war geprägt von planerischen Unsicherheiten, betrieblicher Komplexität und politischer Stimmung, was zu einer Überarbeitungsphase führte – und einem weiteren Hochhaus an der Zürcher Hohlstrasse.

Johlende Fussballfans, kreischende Tiere und vorbeibrausende Autos – das Schlachthofareal im Zürcher Letziquartier ist kein ruhiger Ort. Die Wache West und das Stadtarchiv werden in Zukunft mit heulenden Sirenen und stillen Archivalien den Sound des boomenden Stadtteils in Zürich West ergänzen. ‹Fortepiano› heisst denn auch der erfolgreiche Beitrag von Adrian Streich Architekten.  Im Westen viel Neues Zürich brennt nicht mehr, es wächst. Und wenn es denn mal brennt, ist Schutz &  Rettung in zehn Minuten vor Ort. Doch der zentrale Standort der Feuerwehr kann die schnelle Reaktionszeit nicht mehr garantieren. Deshalb baut die Stadt in allen Himmelsrichtungen eine Wache. So auch im Westen, in dem es viel Neues gibt. Im Schwemmland von Sihl und Limmat spriessen die Wohnhochhäuser aus dem flachen Boden. Früher begünstigte ebendieser die Errichtung von Industriehallen ausserhalb des Stadtkerns. Nun stehen die wenigen, noch nicht entwickelten Areale wie Inseln im Dächermeer. Auf einer davon befindet sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts der städtische Schlachthof. Einst in geruchssicherem Abstand zur Innenstadt als erste Grossschlachtanlage der Schweiz gebaut, prägt sie mit ihrer monumentalen Industriearchitektur – einem Mix aus Historismus und Jugendstil in Sichtbackstein – das Ortsbild. ###Media_2### Die zehn am Wettbewerb teilnehmenden Büros waren entsprechend angehalten, dem «sensiblen Kontext mit einer ganzheitlichen Betrachtung des Areals» Rechnung zu tragen. Dies war aber bei Weitem nicht die einzige Herausforderung. Auf 80 Seiten Wettbewerbsprogramm und in unzähligen Anhängen wurden die komplexen betrieblichen Anforderungen des doch speziellen Nutzungsmixes beschrieben, während die städtebaulichen Bedingungen, mit der Möglichkeit von Hochhäusern bis zu 80 Metern Höhe, sich als ‹vage› herausstellten. Ände...

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