«Langweilig» sei das Gewinnerprojekt. Der Kommentar zum offenen Wettbewerb ‹Kiosk Stadthausanlage›, der in der nächsten Ausgabe von ‹Hochparterre Wettbewerbe› erscheint, fällt ernüchternd aus. Der Unterhaltungswert der prämierten Projekte ist tatsächlich gering. Alles andere als langweilig ist ein Projekt, das bei der Jurierung leer ausging. ‹Pretty Boy Floyd›, wie der Beitrag in Anlehnung an den amerikanischen Bankräuber und die Kultfigur heisst, setzte sich über das Programm hinweg und ordnete die Räume in der alten Schalterhalle der Schweizerischen Nationalbank an. Dabei galt bezüglich Abstand des neuen Kiosks zur Nationalbank doch grundsätzlich: «Je weiter weg, desto besser.» Flucht nach vorne Mit dem ‹Pretty Boy› sieht das MMXVI Architekturbüro aus Biel «die grosse Chance, wenn nicht sogar die Pflicht, sich der geschlossenen Fassade der Nationalbank anzunehmen.» Denn dort, «wo die Stadt sich zum See hin öffnet und man dasselbe von den säumenden Gebäuden erwarten würde, hielt bislang eine vergitterte Fassade die Öffentlichkeit auf Distanz.» Die Fassade öffnet sich nur dann, wenn ein Geldtransporter rein- oder rausfährt. In der dahinterliegenden alten Schalterhalle können alte Banknoten umgetauscht werden. Das Geld wird vakuumverpackt gelagert und irgendwann abtransportiert. In den oberen Geschossen wird Geldpolitik gemacht. ###Media_2### Städtebaulich betrachtet ist die heutige Erdgeschossnutzung fehlplatziert. MMXVI schlägt vor, die Fassade auf ihrer ganzen Länge von der Vergitterung zu befreien und die Halle mit grossen Toren zum Platz zu öffnen. «Die Nutzung des Raumes kann über die Nutzung als Imbiss hinausgehen. Die Halle schafft neue Möglichkeiten der Nutzung, sei dies für die SNB, die Stadt oder gemeinsame Projekte.» Sicherheitsbedenken werden mit einem Verweis auf intelligente Überwachungssysteme und KI-unterst...