Die beiden Hallen sind mit Lamellen aus Aluminium verkleidet.

Grosse und kleine Halle

Rolf Mühlethaler gewinnt den Wettbewerb für die Sporthalle Schachen in Aarau. Der Architekt beantwortet unsere drei Fragen.



Was ist die Erfindung am Siegerprojekt?
Rolf Mühlethaler: Die Stärkung des Vorhandenen, der historischen Verbindung der Stadt zum Schachen mit dem aufgewerteten Maienzugplatz als öffentlicher Raum prägt massgeblich das städtebauliche und architektonische Konzept. Die Sport- und Eventebene ist im Erdgeschoss angeordnet, um den Maienzugplatz und die Veranstaltungsebenen räumlich zu verbinden. Damit ergeben sich positive Auswirkungen auf die Synergieeffekte zwischen den Innen- und Aussenräumen.

Wie verhält sich das Projekt zur Umgebung?
Der Platanenhain wir mit bescheidenen Mitteln aufgewertet. Seiner städtebaulichen Prägnanz und Relevanz folgend sind die kleine und die grosse Sporthalle orthogonal darauf ausgerichtet. In räumlicher Kontinuität des Blätterdaches der Platanen betritt man unter der hängenden Fassade hindurch die Sporthallen. Drei Treppenstufen sichern das Erdgeschoss gegen das drohende Hochwasser, tragen aber mit feiner Gestik der öffentlichen Bedeutung der Hallen Rechnung. Auch wenn die Hallen unterschiedlicher Grösse sind, manifestieren sie sich hierarchielos und erhöhen als Ensemble zusammen mit dem Maienzugplatz den Nutzwert des Schachen.

Wo lagen die grössten Schwierigkeiten im Wettbewerb?
Die städtebauliche Setzung unter Berücksichtigung der historischen und landschaftlichen Bedeutung des Schachen, die vielfältigen Nutzungsanforderungen im Allgemeinen und der Schul- und Sporthalle im Speziellen. Das Suchen nach «Öffentlichkeit und Begegnung» im Aussen- und Innenraum bestimmte weitgehend unsere Arbeit. Jede Etappe – mit oder ohne kleine Halle – musste für sich bestehen können. Der hohen Bedeutung des Schulsports wird mit der gleichberechtigten Setzung der kleinen Halle am Maienzugplatz Rechnung getragen.

Sporthalle Schachen, Aarau

Gesamtplanerwettbewerb im selektiven Verfahren mit 10 Teams für die Stadt Aarau
– 1. Rang: Rolf Mühlethaler Architekt, Bern, mit Schnetzer Puskas, Basel, w + s Landschaftsarchitekten, Solothurn, Hans Abicht, Aarau, Hefti Hess Martignoni Ing., Aarau
– 2. Rang: Ramser Schmid Architekten, Zürich
– 3. Rang: Von Ballmoos Krucker Architekten, Zürich
– 4. Rang: weberbrunner architekten, Zürich
– 5. Rang: Pool Architekten, Zürich

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