Die Metallfenster stärken die industrielle Anmutung der Architektur. Fotos: Christian Senti
Im Auftrag von Reynaers Aluminium

Sonderlösung für hohe Ansprüche

Hoch und schmal sollten die Aluminiumfenster sein, die Profile möglichst dünn: Bei der Überbauung Egli-, Hohl- und Eichbühlstrasse in Zürich hat das Architekturbüro den passenden Spezialisten gefunden.

Die ‹à Porta-Stiftung› vermietet gute, preisgünstige Wohnungen in Zürich – ab 2023 auch in zwei Ersatzneubauten, die sie zurzeit im Hardquartier realisiert: Entlang Egli-, Hohl- und Eichbühlstrasse entstehen 148 Mietwohnungen. Die beiden C-förmigen Bauten erinnern mit ihrem Sichtmauerwerk an Industriebauten der 1970er-Jahre und strahlen eine entsprechende Beständigkeit aus. Passend dazu hat sich das für den Entwurf zuständige Büro Ken Architekten für hohe, schmale Metallfenster entschieden. «Vor zwei Jahren fragten die Architekten an, ob wir sie bei der Planung der Fenster und der Suche nach einem geeigneten Metallbauer unterstützen könnten», berichtet Bruno Tran, Systemberater bei Reynaers Aluminium. Das international tätige Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung innovativer Aluminiumlösungen für Fenster, Türen und Fassaden. In der Schweizer Niederlassung in Frauenfeld sind bereits Lösungen für die ‹Three Point›-Wohntürme in Dübendorf und das Bürogebäude ‹IBAarau› entstanden.


Schmale Profile sorgen für einen hohen Glasanteil.

Die Schubkräfte waren bei den hohen Fenstern besonders herausfordernd.

Die schlanken Profile erzeugen eine filigranen Erscheinung.

Bereits eine Woche nachdem die Anfrage erfolgt war, lieferte Reynaers ein erstes Angebot für die Aluminiumelemente und eine Liste mit Unternehmen, die sie für die Umsetzung empfahlen. Im engen Austausch mit der im Ausschreibeverfahren ausgewählten Firma Gebrüder Leuthold Metallbau erarbeitete Bruno Tran eine Sonderlösung. Denn Ken Architekten strebten das Maximum an: Mit Aluminium wählten die Planer eine dauerhafte Lösung, die einen geringen Unterhaltsaufwand bedeutet und im Vergleich zu Stahl auch günstiger ausfällt. Gleichzeitig sollten die Fenster filigran bleiben und einen maximalen Glasanteil erhalten, weshalb vor allem die Profile im Mittelbereich so schmal wie möglich ausfallen sollten.


Vertikalschnitt Fenstersturz.

Vertikalschnitt Brüstung.

Horizontalschnitt der Sonderlösung.

«Bei einer Fensterhöhe von 2,40 Metern müssen die Profile enorme Schubkräfte aushalten», erklärt Bruno Tran. Um allen Anforderungen zu entsprechen, kombinierte sein Unternehmen die Produktlinien ‹MasterLine 8› und ‹SlimLine 38›. Erstere kommt häufig zum Einsatz, wenn grosse, lichtdurchlässige Flächen gefragt sind, während ‹SlimLine 38› für ein schlichtes, filigranes Design steht. Bruno Tran wählte leicht dickere Gläser und plante zusätzliche Verklebungen zwischen dem Glas und dem Aluminium ein. «Durch dieses geschickte Zusammenführen haben wir die Profilansicht von 154 auf 123 Millimeter verkleinert und die gewünschte Optik erreicht. Weil wir bestehende Produkte verwendeten, hatten wir auch bereits sämtliche Bewilligungen.» Mitte 2021 gab Reynaers Aluminium die Sonderanfertigungen in Auftrag, damit fertigte Leuthold Metallbau die Fenster. Noch im selben Jahr begann die Montage der rund 1000 Elemente. Auch zur Freude des Architekturbüros: Das zeigte sich zufrieden mit der Sonderlösung und der guten Zusammenarbeit mit dem empfohlenen Metallbauer.


Rund 1000 Fensterelemente wurden für die Siedlung angefertigt und verbaut.


Die Rubrik Werkplatz ist eine Kooperation von Hochparterre mit ausgesuchten Firmen und Institutionen des Werkplatzes Schweiz.

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Kommentare

Andreas Konrad 31.12.2022 13:15
Sehr gut ! In den Bauverordnungen soll die Verwendung schmaler Profile vorgeschrieben werden. Der Unterschied ist frappant : Die scheusslichen « Baumarkt » - Fenstern mit ihren immer viel zu dicken Profilen ergeben einen würdelosen Anblick. Schmale Profile dagegen adeln auch das kleinste Haus.
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