Christophe Girot plädiert dafür die althergebrachten Denkmuster einer ländlichen Idylle zu überdenken.

Urbanes Potenzial

Anlässlich der Sonderschau Swissbau Focus diskutierten Landschaftsarchitekt Christophe Girot und Zukuntsforscher Matthias Horx wie zukunftsfähig sich unsere Städte entwickeln.

Anlässlich der Sonderschau Swissbau Focus diskutierten Landschaftsarchitekt Christophe Girot und Zukunftsforscher Matthias Horx, wie zukunftsfähig sich unsere Städte entwickeln. In seinem Vortrag plädierte Christophe Girot dafür das althergebrachtes Denkmodell der jungfräulichen Landschaft zu überdenken: «Wir müssen uns von der ländlichen Idylle lösen und die Natur als integrales Element der Topologie der Stadt sehen.» Stadtplaner und Landschaftsarchitekten sollten zukünftig nicht einfach möglichst viele Bäume pflanzen, sondern eine zeitgemässe Urbanität entwickeln. Als gelungenes Beispiel nannte Christophe Girot den Zürcher Flussraum um den Letten. Oder aber die Haltung von China, wo Landschaftsarchitekten heute bereits 1,5mal soviel verdienten wie Stadtplaner und Architekten.
Den Visionen und Entwicklungsstrategien des Landschaftsarchitekten Girot wurden die Trendbeobachtungen und Thesen des Zukunftsforschers Matthias Horx gegenübergestellt. Dieser zappte sich flott durch seine Powerpoint-Präsentation und negierte das Bild von China als Umweltverschmutzer: «Dort werden soviel Windfarmen und Solaranlagen eröffnet wie in den USA und Europa zusammen.» Er sprach von wachsenden (Shanghai), stagnierenden (Tokio), wuchernden (Lagos) und vergehenden Städten (Detroit). Wie die Schweiz in zwanzig Jahren aussehen werde, wurde der Zukunftsforscher abschliessend gefragt: «Gar nicht viel anders als heute.» Die Schweiz sei eine grössere Stadt und funktioniere bereits gut. «Hier gibt es kein wirkliches Problem.» Die grossen Umweltzungen fänden zukünftig anderswo statt, in Amerika beispielsweise.

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