«Wohnungsabsorption»

Laut einer Studie der Credit Suisse werden die neuen Wohnungen in den Städten vollumfänglich von ausländischen Zuzügern absorbiert. Wie der ‹Tages-Anzeiger› berichtet, würden die Ansässigen aufs Land verdrängt und rückten näher zusammen. In den Agglomeration sei die Lage stabil. Der Bauboom halte Angebot und Nachfrage in der Balance.

«Die internationalen Zuwanderer lassen sich mehrheitlich in den Zentren nieder und absorbieren dort die neu gebauten Wohnungen vollumfänglich», sagt Fredy Hasenmaile, leitender Immobilienforscher bei der Credit Suisse im ‹Tages-Anzeiger›. Die Grossbank hat in einer Studie die 11 grössten Städte untersucht und kommt zu einem einfachen Schluss: Noch nie wurden so viele Wohnungen gebaut, doch es sind weniger als nötig. Dies bewirke einerseits, dass Ansässige abwanderten oder näher zusammenrückten.
Die Studie veranschaulicht diese Entwicklung mit der sogenannten «Wohnungsabsorption». 2011 betrug der Wert 150 Prozent, bei Werten über 100 Prozent wird Binnenabwanderung ausgelöst. Patrick Schnorf, Partner bei beim Immobilienberater Wüest & Partner, das Beispiel der grössten Stadt: «In Zürich betrug die Nettozuwanderung rund 6300 personen, was etwa 3000 Haushalten entspricht. Da aber in diesem Zeitraum nur 1187 Wohnungen gebaut wurden, führte die zu einer Verdrängung von 3700 Ansässigen oder 1800 Haushalten.»
Gemäss CS-Studie sind aber nicht nur die grossen Metropolen, sondern auch mittlere und kleinere Zentren betroffen. Zwar erlägen internationale Zuwanderer zunächst der «Magnetwirkung» der Zentren, wenn sei die Umgebung kennen gelernt hätten, zögen sie auch dorthin. Die CS-Studie macht darüber hinaus klar: Auf dem Wohnungsmarkt von Pendler-Gemeinden spiele die ausländische Zuwanderung eine kleine Rolle. Hier zögen vor allem Personen aus anderen Vororten und Kantonen hin oder wechselten die Wohnung. Gesamthaft hielten sich Angebot und Nachfrage in der Agglo die Waage und hier finde keine Verdrängung statt.

Weitere Meldungen:


– «Fehlende Kontrollen», erklärt der Ökonom Rudolf Strahm im Interview mit ‹Der Bund›. In Bern schlagen die Wellen derzeit hoch: Der Stadt wird vorgeworfen, ihre Wohnungen verlottern zu lassen und bei der Vergabepraxis «Missbrauch» zuzulassen.

– «Fabi für die Nationalstrassen», titelt die ‹NZZ› über einen Vorschlag des Bundesrats, der nun in die Vernehmlassung geht. Auch die Strasse soll einen in der Verfassung verankerten, unbefristeten Fonds erhalten. Aufgrund sinkender Einnahmen, sollen Autofahrer künftig stärker zur Kasse gebeten werden.

– Lugano möchte «endgültig zum zentralen Bahnknotenpunkt zwischen Zürich und Mailand werden», erklärt Stadtpräsident Marco Borradori in der ‹NZZ›. Angesichts der Ende 2016 anstehenden Eröffnung des NEAT-Gotthardbasistunnels, wird der Bahnhof daher weitreichend zum «Schaufenster der Stadt» umgestaltet.

– Calatrava über der Glatt: Fünf Jahre nach dem Brand einer alten Holzbrücke in Opfikon, soll nun ein Ersatzprojekt von Holzbau-Ingenieur Hermann Blumer realisiert werden. Wie die ‹NZZ› berichtet, geht dieses auf eine gemeinsam mit Stararchitekt Santiago Calatrava entworfene, unrealisierte Brücke zurück. Die Finanzierung ist noch nicht gesichert.

– Agglomerationsprogramm Basel: Baudirektor Hans-Peter Wessel zeigt sich in der ‹Basler Zeitung› zufrieden. Statt bisher vorgesehenen 67 Millionen Franken erhält Basel nun 85. Die Tramlinie 3 wird zum A-Projekt aufgewertet und kann nun bereits 2015 in Bau gehen.

– Hermann, Willi und Reinhold Eidenbenz sind ein Stück Schweizer Grafik- und Fotografiegeschichte. Die von ihnen entworfene Zwanzig-Franken-Note mit der Distel hatte von 1956 bis 1980 jeder Bürger in der Hand. Wie die ‹Basler Zeitung› berichtet, wird morgen erstmals eine Auswahl aus 40'000 Fotografien aus vierzig Jahren Arbeit ausgestellt.

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