Wald gegen Wohungen? Nicht bei der Waldstadt Bremer. Fotos: It's raining elephants

«Die Waldstadt ist zwecklos»

Die Diskussion um die Berner «Waldstadt Bremer» ist vorerst am Ende. Die Überbauung Viererfeld wird nun vorangetrieben. Doch zahlreiche Befürworter meinen in «Der Bund»: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Anfangs von hohen Wellen begleitet, fährt das Thema «Waldstadt Bremer» nun schon länger in ruhigeren Gewässern. Nun scheint ein vorläufiger Schlusspunkt erreicht. Wie «Der Bund» berichtet, hat der Berner Gemeinderat zwei Vorstösse von SP und CVP klar beantwortet: «Es ist zwecklos, eine Stadterweiterung an Stelle eines Teils des Bremgartenwaldes weiterzuverfolgen».
Für Stadtpräsident Alexander Tschäppät (SP) und Nationalrat Alec von Graffenried (Grüne) ist das Projekt damit keinesfalls vom Tisch. Graffenried, der den Förderverein Waldstadt ad interim leitet, erklärt: «Die Waldstadt wird ohnehin einmal gebaut werden. Wenn nicht in dieser, so in einer nächsten Generation.» Laut Befürwortern ist die Alternative zur Freigabe von Waldflächen die Einzonung von bestem Landwirtschaftsland an peripheren Lagen, was jedoch für eine effiziente Siedlungs- und Verkehrsentwicklung nachteilig sei.

Nach Tschäppät lautet die Grundsatzfrage, ob Waldfläche a priori einen höheren Schutz geniessen solle als Kulturland. Vorerst sei die Idee bloss verschoben, nicht aufgehoben. Der Siedlungsdruck werde mittelfristig andernorts aufgefangen und die Überbauung des Viererfelds rücke ins Zentrum. Doch spätestens mit der nächsten Revision des Waldgesetzes auf Bundesebene werde das Thema Waldstadt wieder aktuell. FDP-Fraktionschef Bernhard Eicher reicht das nicht: «Die Diskussion über Bauen im Wald muss aber jetzt geführt werden.»

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- Neu-alte Verkehrskonzepte: Im Juni 2013 rutschte die Basler Regio-S-Bahn im Agglomerationsprogramm des Bundes in die C-Kategorie. Damit rückte der Bypass unter dem Rhein zwischen den Bahnhöfen Basel SBB und Badischer Bahnhof in weite Ferne. Nun diskutiert die «Basler Zeitung» die bereits bekannte Idee zweier regionaler S-Bahnen. Diese würden nicht die Kapazitäten innerhalb der Stadt erhöhen, sondern diese besser mit dem Umland vernetzen.


– Wirtschaftspolitik als Naturschutz: Die «NZZ» portraitiert Urs Leugger, «Mr Biber» und neuer Chef von Pro Nature. Dieser möchte die Wachstumsfrage zum zentralen Anliegen des Naturschutzverbandes machen und fordert Suffizienz statt qualitativem Wachstum: «Damit macht man sich etwas vor, denn auch qualitatives Wachstum ist immer mit höherem Ressourcenverbrauch verbunden. Es mag unpopulär tönen, aber es braucht Verzicht.»

– «Diktatur des Stadtrats»: Im Juli wurde die Verlegung der Zürcher Tramlinie 2 entlang des Bahnhofs Altstetten als unverhandelbar präsentiert. Der «Tages-Anzeiger» zeichnet die seither erfolgte Mobilisierung von Alt-CVP-Gemeinderat Hans Diem nach, die in einer von SP, SVP, FDP, CVP und EVP getragenen Motion mündete. Nach Diem brächte die Verlegung der Quartiersbevölkerung nur Nachteile und sei für Pendler aus steuergünstigen Gemeinden gedacht.

– Schwimmende Parkplätze in Istanbul: Die «Basler Zeitung» berichtet über die Idee, ausrangierte Fähren zu Parkhäusern mit Cafés, Ruhezonen und Kunstgalerien umzunutzen.

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