Exkursion in Schlierens Sommerhitze anlässlich der Tagung von Fussverkehr Schweiz über Planungen in der Agglomeration. Manuel Peer, der Stadtingenieur, mit skeptischem Blick in Weiss und Mathieu Pochon, übersetzt das Schlieremer Programm auf Französisch.

Sanieren zum Flanieren

Wer zu Fuss geht, dem soll die Verkehrsplanung nicht nur in historischen Zentren Vorzug geben. Dies war der Tenor einer Tagung von Fussverkehr Schweiz in Schlieren.

Und diese Stadt im Limmattal war dafür ein guter Ort, denn sie wurde in den Sechziger und Siebziger Jahren des letzten Jahrhundert autogerecht eingerichtet. Nun sind die Strassen eine grosse Last und die Industrie ist auch nicht mehr da, so dass eine Aggolplanung beispielhaft eingefädelt worden ist. Manuel Peer, der Stadtingenieur, und Barbara Meyer, die Architektin der Stadtentwicklung, führten der Versammlung das eindrückliche Schlieremer Programm vor und man besichtigte es in der Sommerhitze: Weiträumige Planungen für Wohnbauten, weiträumige Planungen für den Umbau der Strassen und Plätze. Im bunten Reigen von Referaten und Workshops waren die Morgenworte von Erwin Wieland provokativ. Der Vizedirektor des Bundesamtes für Strassen ASTRA, dessen Hautberuf das Hüten der Nationalstrasse ist, lobte wie diese als Umfahrungen verkehrsberuhigte Städte und Dörfer erst ermöglichen. Und führte dazu das Beispiel Bern vor. Auch die Stadt Wetzikon hätte gerne diese These probiert, nun hindert sie halt das Bundesgericht daran. Die These hat auf den ersten Blick etwas, der zweite aber besinnt sich: Jede neue Strasse, ob Umfahrung oder Durchfahrt, schafft in erster Linie mehr Verkehr. Und wenn die Nationalstrasse Dorf- und Stadtprobleme lindert, so heisst die Frage nun: Welches Dorf und welche Stadt wird von der zweiten Röhre durch den Gotthard gerettet?

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