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Anflug auf Prattelns neue Mitte
Unser 3-D-Leseformat bettet Prattelns neues Zentrum rundum den Bahnhof ins dreidimensionale Modell ein und präsentiert das gemeinnützige Entwicklungsprojekt ‹Zentrale›.

Text: Deborah Fehlmann/Urs Honegger 13.12.2023 12:44
3D / BIM Modelle: 
Denkstatt sàrl und Bachelard Wagner Architekten
3D Szene & Format: 
Linus Rupp



Hochparterres aktuelles Themenheft ‹Prattelns neue Mitte› zeigt, wie rundum den Bahnhof der Baselbieter Gemeinde ein neues Zentrum entsteht und erzählt, wer hier mit welchen Ambitionen baut. Im neuen 3-D-Leseformat, das wir in Zusammenarbeit mit Creative Developer Linus Rupp entwickelt haben, fliegen Sie von Basel nach Pratteln und landen in einem der vier Entwicklungprojekte in Prattelns neuer Mitte.

Knapp zehn Kilometer östlich von Basel liegt Pratteln. Mit der S-Bahn beträgt die Fahrzeit gerade mal neun Minuten.

In den kommenden Jahren werden die Prattlerinnen und Prattler ein neues Zentrum bekommen: Im Gebiet rund um den Bahnhof werden vier ehemalige Industrieareale entwickelt.

Das Areal Bredella von Ina Invest, Gleis Süd von HIAG Immobilien, und das Chuenimatt-Areal von Bricks.

Auf dem Areal ‹Zentrale›, wo der Grossverteiler Coop bis 2017 eine Verteilzentrale betrieb, sind gemeinnützige Bauträger und Genossenschaften am Werk.

Die Wohnbaugesellschaft Logis Suisse ging für die Entwicklung der 43'000 Quadratmeter eine Partnerschaft mit fünf gemeinnützigen Bauträgern ein, vier davon sind aus der Region.

Die Hofrandbebauung hinter dem Gewerberiegel besteht aus sieben Wohnhäusern und umschliesst einen öffentlich zugänglichen Park.
Der städtebauliche Entwurf, auf welchem der Quartierplan basiert, stammt von Bachelard Wagner Architekten und Raderschall Partner Landschaftsarchitektur.
Die Vielfalt ist gross: Die Genossenschaft Mietshäuser Syndikat nutzt die Tragstruktur eines Lagergebäudes weiter und bietet Wohnraum vom Einzelapartment bis zur Halle.
Die Wohnbau-Genossenschaft Nordwest fokussiert auf die Bedürfnisse von Familien...
Logis Suisse baut in den Turmhäusern Mehrgenerationenwohnungen.
Die Gewona setzt auf Wohnen in der zweiten Lebenshälfte.
Terra Schweiz und Habitare Schweiz engagieren sich beim Neubau von Wohnungen mit vielfältigen Grundrissen für kleine und grosse Haushalte.
Im Atriumhaus von Logis Suisse sind knapp geschnittene Stadtwohnungen zu finden.
Homebase baut Module aus ökologischen Materialien für den Selbstbau zum Wohnen und zum Arbeiten.
Zu den sozialen Ambitionen gesellen sich ökologische. Die Entwicklergemeinschaft hat sich in allen Bereichen der Nachhaltigkeit hohe Ziele gesteckt.
Und doch besteht die Gefahr, dass die ‹Zentrale› eine glückliche Insel bleibt – schliesslich richtet schon die Form des Wohnhofes den Blick eher auf die gemeinsame Mitte als auf die Stadt rundherum.
Ein Anknüpfungspunkt bietet der baumbestandene, von Gewerbeflächen gesäumte Stadtplatz, der an der Ecke zum Bahnhof geplant ist. Er lädt die Öffentlichkeit ein und wird die neue Front von Pratteln nördlich der Gleise prägen.
Am östlichen Rand des Zentrale-Areals plant die Stadt zudem eine Primarschule als Erweiterung der bestehenden Schule auf der anderen Strassenseite. Der Kredit für eine neue Passerelle über die Gleise wurde von der Stimmbevölkerung angenommen.
Die Bündelung privater, eidgenössischer, kantonaler und kommunaler Investitionen in Pratteln Mitte bietet die Möglichkeit, die verschiedenen Ortsteile der Gemeinde zu einem neuen Zentrum zu verbinden.
Mehr dazu lesen Sie
im Themenheft
«Prattelns neue Mitte»



‹Zentale Pratteln›
Arealgrösse
: 43 000 m2
Wohnungen und Geschossfläche Wohnen: 470 Wohnungen auf ca. 50 000 m2
Geschossfläche gewerbliche Nutzungen: 15 000 m2
Bewohner: 1200–1500
Beschäftigte: ca. 350
Ausnützungsziffer: keine definiert
Entwicklung und Realisation: 2016–2026
Nachhaltigkeitsziele: SIA Effizienzpfad Energie 2040
Investitionsvolumen: rund Fr. 250 Mio. (inkl. Land)

Beteiligte
Entwicklungspartnerin Gewerberiegel / Baustein West: Gewona Nord-West, Basel
Entwicklungspartnerin Baustein West: Terra Schweiz, Winterthur; Habitare Schweiz, Winterthur
Entwicklungspartnerin Baustein Ost: Wohnbau-Genossenschaft Nordwest (wgn), Basel
Entwicklungspartnerin Baustein Süd: Homebase Genossenschaft für selbstgestaltetes Wohnen und Arbeiten, Basel
Entwicklungspartnerin Baustein Ost: Genossenschaft Mietshäuser Syndikat, Basel
Entwicklungspartnerin Baustein West und Nord: Logis Suisse, Baden
Generalplanung / Baumanagement: S + B Baumanagement, Olten
Gesamtprojektleitung Bauherrschaft: Hämmerle Partner, Zürich
Städtebau Gesamtareal: Bachelard Wagner Architekten, Basel
Landschaftsarchitektur: Raderschall Partner, Meilen
Architektur Nordbaustein: Müller Sigrist Architekten, Zürich
Architektur Ostbaustein: Flubacher Nyfeler Partner, Basel
Architektur Westbaustein / Ostdeck: Bachelard Wagner Architekten, Basel
Architektur Südbaustein: Degelo Architekten, Basel
Holzbauingenieur: Pirmin Jung Schweiz, Sursee
Bauingenieur: Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure, Zürich
Elektroplanung: HKG Engineering, Rotkreuz
HLKS: RMB Engineering, Basel
Brandschutz: Quantum Brandschutz, Basel
Bauphysik: Gartenmann Engineering, Basel
Verkehrsplanung: MoveIng, Basel
Störfallversorgung: EBP Schweiz

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Logis Suisse, Gewona Nord-West, Terra Schweiz, Habitare Schweiz, Wohnbau-Genossenschaft Nordwest, Homebase Genossenschaft, Genossenschaft Mietshäuser Syndikat, Denkstatt sàrl, Bachelard Wagner Architekten, dem Kanton Basel-Landschaft und der Gemeinde Pratteln für die Unterstützung bei der Entwicklung des Formats.

Und wie gefällt Ihnen das 3-D-Leseformat? Bei welchen Themen könnte 3-D noch spannend sein? Wir sind gespannt auf Ihr Feedback, schreiben Sie es uns in die Kommentare.

Mehr zur Entwicklung

Das Modell der Zentrale wurde aus 3-D-Daten der Denkstatt sàrl und BIM Daten von Bachelard Wagner Architekten erarbeitet, die für die gemeinsame Nutzung nach dem Share-Alike-Prinzip entwickelt wurden. Das interaktive 3-D-Format basiert auf Grundlage des Master-Projekts von Linus Rupp aus dem Fachbereich Knowledge Visualization an der ZHdK Zürich. Die Forschung zielte darauf, gängige 3-D-Daten für den Architektur-Journalismus im Webaufzubereiten und interaktiv darzustellen. Mit der Hochparterre Redaktion und den Inhalten der Zentrale Pratteln wurde so ein Prototyp entwickelt, der die Co-Produktion immersiver 3-D-Artikel in Redaktionen vereinfacht. Wir hoffen mit diesem Formatkonzept komplexe räumliche Verhältnisse für Leser:innen einfacher verständlich und erlebbar zumachen. Unser erster Artikel zielte besonders auf einen anspruchsvollen Aspekt solcher Formate: Das Zusammenspiel vielfältiger Quellen, Redaktion, Design, Animation, Webentwicklung und 3-D-Modellierung zusammenzubringen. Wir sind schon gespannt, das Format mit anderen Themen und 3-D-Daten weiterzuentwickeln und daher immer an Ideen zu möglicher Kollaboration interessiert.

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