Redaktorin Maarit Ströbele findet, dass man den Diskurs um Seeuferzugang weiterführen sollte.

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Auf zu neuen Ufern: Das ist die Devise nach der gescheiterten Seeufer-Initiative im Kanton Zürich. Der Zugang zum See sollte erleichtert werden. Bloss wie?

Die Zürcher Seeufer-Initiative wurde in der Abstimmungbachab geschickt – aber dieses Resultat soll kein Schwanengesang auf den Zugang zum Wasser sein. Der Bedarf an öffentlichem Seezugang besteht nach wie vor. Die Angst vor der Eingrenzung des Privateigentums und vor hohen Kosten hat wohl den Ausschlag gegeben, dass 64 Prozent des Stimmvolks ein Nein in die Urne gelegt haben. Alles gut also – so wie es ist? Nicht so ganz. Spätestens dann, wenn es warm ist, wird es die Leute wieder ans Wasser ziehen. Vielleicht wäre die Abstimmung im Sommer ja anders ausgefallen als in einer Zeit, in der nur eine kleine Minderheit von Winterschwimmbegeisterten ins Wasser springt. Oder ist die Lage gar nicht so schlimm? Milde Gabe oder Rechtsverbindlichkeit? Kleine Badeplätzchen und Parks gibt es entlang des Zürichsees allenthalben. Einige davon hat die NZZ kurz nach der Abstimmung in einem Artikel vorgestellt. Es handelt sich dabei zumeist um Legate vermögender Personen, die ihr Villengrundstück der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt haben. Bis in die 1970er-Jahre geschah das oft, seither nicht mehr, abgesehen vom Erwerb von SBB-Land in Zollikon. Hängt das mit den angestiegenen Immobilienpreisen zusammen? Können die armen Nicht-Seeanrainer nur noch darauf hoffen, dass irgendwann irgendjemand sich bereit erklären wird, sein Grundstück der Öffentlichkeit zu schenken? Gönnerschaft ist gut, doch es gibt zum Glück immer noch handfeste Grundlagen für mehr Seezugang am Zürichsee, wenn auch nicht in Form eines durchgehenden Uferwegs. Das Planungs- und Baugesetz von 1991 verlangt nämlich nach wie vor, dass See- und Flussufer freizuhalten sind und ihre Begehung zu erleichtern ist. Ausserdem ist der ‹Zürichseeweg› in Planung – zwar kein Uferweg, aber ein attraktiver Fussweg um den See. Dafür stehen auch Mittel zur Verfügung. Der Weg soll nicht überall am See entlangführen, doch ...
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