Die Campbell Barracks in Heidelberg waren jahrzehntelang Kaserne. Robin Winogrond mit Studio Vulkan haben die historische Anlage neu interpretiert und einen Ort der Begegnung geschaffen: den ‹Anderen Park›.
Umgedeutete Geschichte
Die Campbell Barracks in Heidelberg waren jahrzehntelang Kaserne. Robin Winogrond mit Studio Vulkan haben die historische Anlage neu interpretiert und einen Ort der Begegnung geschaffen: den ‹Anderen Park›.
Rostrot ist tonangebend auf dem Areal der ehemaligen Campbell Barracks in der Heidelberger Südstadt. Lampen, Schilder, Checkpoint-Häuschen, Überwachungskameras: Alles gleicht einer Erinnerung auf sepiafarbenen Fotos. Die Landschaftsarchitekten von Studio Vulkan haben die militärischen Relikte, die Teil des Raums sind, so einfärben lassen – als Zeichen ihrer Umdeutung: von Elementen der Macht und Kontrolle zu Orten der Begegnung. Der entstandene Freiraum holt die Vergangenheit in die Gegenwart und öffnet sie für Interpretationen.
Vergangenheit im neuen Kontext ‹Der Andere Park›, wie dieser neue Freiraum heisst, ist im wahrsten Sinne des Wortes anders. Er bricht mit Erwartungen, Sehgewohnheiten und klassischen Parkbildern. Denn das Team von Studio Vulkan, das 2018 den internationalen, zweiphasigen Wettbewerb für den Park gewann, hat sich für den Entwurf intensiv mit der Geschichte des Orts auseinandergesetzt. Und die ist komplex: Bevor die Kaserne 1948 zu den Campbell Barracks der amerikanischen Streitkräfte und der Nato wurde, war sie ein wichtiger militärischer Ort der Nationalsozialisten siehe ‹Von der Kaserne zum Anderen Park›, Seite 45. Als die US-Streitkräfte im Jahr 2013 abzogen, hatte das Areal eine über 70-jährige Vergangenheit als Militärstandort hinter sich, zuerst in einer Diktatur, dann in einer Demokratie. Etwas, das Studio Vulkan nicht mit einer neuen Schicht überziehen, sondern im Gegenteil respektvoll offenlegen, verdichten und in einen neuen Kontext stellen wollte, erklärt Robin Winogrond, ehemalige Partnerin des Zürcher Landschaftsarchitekturbüros.
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Indem es verfremdet und abstrahiert, schafft es den nötigen Freiraum im ursprünglichen Sinn, um die Geschichte zu reflektieren. So ist das Konzept für den ‹Anderen Park› entstanden, der nicht das Bild eines klassischen Parks mit baumüberstandenen Wiese...
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