Ufer für alle

Bei der Abstimmung über die Zürcher Seeufer-Initiative im März geht es um eine Debatte, die auch andernorts im Raum steht. Wo bleibt der Zugang zum Ufer auf der Strecke? Eine Tour des Lacs Suisses.

Fotos: Simon Huwiler und Hochparterre (Datenanalyse und Grafiken)

Bei der Abstimmung über die Zürcher Seeufer-Initiative im März geht es um eine Debatte, die auch andernorts im Raum steht. Wo bleibt der Zugang zum Ufer auf der Strecke? Eine Tour des Lacs Suisses.

Rund 1260 Quadratkilometer Seefläche gibt es in der Schweiz, kleine Seen und Stauseen nicht mitgezählt. Das entspricht fast der Fläche des Kantons Aargau mit 1403 Quadratkilometern). Es geht also um einen wesentlichen Teil der Schweiz. Die rund 1000 Kilometer Seeufer zählen zu den begehrtesten Orten im Land. Luxusimmobilien finden sich hier, private Badeplätzchen, Naturschutzgebiete und Felswände, aber auch Seepromenaden, Badeanstalten, Strände und andere zugängliche Uferpartien. Einen Teil der Ufer können alle betreten, einen Teil nicht. Wären die Ufer dort, wo besonders viele Leute die Nähe zum See suchen, gut zugänglich, wäre das kein Problem. Doch Auswertungen zeigen, dass die Ufer besonders im Siedlungsgebiet häufig privatisiert sind. Gemäss dem Verein Rives Publiques widerspricht das dem Raumplanungsgesetz von 1979: Es hält fest, dass See- und Flussufer freizuhalten sind und der Zugang und die Begehung der Ufer erleichtert werden sollen. Obwohl die zunehmende Verbauung der Seeufer mit ein Grund war für den dringlichen Bundesbeschluss über die Raumplanung, vertritt das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) heute aber die Position, dass sich daraus kein Anspruch auf Zugang ableiten lasse. In einer Stellungnahme von 2008 hält es immerhin fest, dass Kantone und Gemeinden sich für den erleichterten Zugang zum Seeufer einsetzen sollten. Vor allem in der warmen Jahreszeit zieht es Zehntausende von Menschen an die Ufer. Vor dem 19. Jahrhundert waren die Seen in erster Linie Transportweg, Nahrungsressource, aber auch Enddestination von Abwasserleitungen. Dann kamen die Quais und Parks in die Städte. Sie verwandelten sich in den vergangenen Jahrzehnten von Spazieranlagen zu öffentlichen Stadtstränden, auch ausserhalb der etablierten Badeanstalten. Seit dem Bau der Kläranlagen und mit besseren Gewässerschutzgesetzen sind die Seen wieder sehr sauber. Uferzugang ist ge...

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