Das Gegenteil von Grau in Grau: Texturen, Steingrössen und Farben wechseln sich ab. Fotos: Baptiste Coulon

Steine, Pflaster und Asphalt

Zwei junge Landschaftsarchitekten haben den historischen Dorfkern von Vercorin im Kanton Wallis in eine Begegnungszone verwandelt. Sie spielen mit wechselnden Texturen und Farbtönen.

Eine siebenminütige Fahrt mit der Seilbahn führt vom Rhonetal in das Dorf Vercorin, das auf einem Felsvorsprung liegt. Vor 40 Jahren hielt hier der Wintertourismus Einzug – heute versechsfacht er die Einwohnerzahl während der Saison. Es war Zeit, zu überdenken, wie Autos, Fussgänger und Sportlerinnen aneinander vorbeikommen. «Die historischen Blockbauten waren zuerst da», sagt Landschaftsarchitekt Romain Legros. «Später haben sich die Wege dazwischen geformt.» Mit seinem Studienkollegen Arnaud Michelet vom Büro Degré Vert hat Legros den historischen Dorfkern in eine Begegnungszone verwandelt. ###Media_2### Steine, Pflaster und Asphalt – das ist alles, was die Landschaftsarchitekten für die gelungene Transformation benötigen. «Die Bilder der früheren Erdstrassen, die eine Fahrspur und eine Art Randzone besitzen, haben uns inspiriert», so Michelet. Solche von den Häusern ausgehenden Randzonen führen sie in ihrem Entwurf wieder ein: Klare Linien aus graublauen oder gelb-rötlichen Steinplatten grenzen die Inseln von der asphaltierten Mittelzone ab. Einzelne Steine mit einer rohen Kante ragen in die Randzonen hinein, die mit Setzsteinen aufgefüllt sind. In der Fussgängerzone, die bereits gepflastert war, schliessen die Steinplatten direkt an die Hausfassaden an. An diesen Stellen führt der Strassenbelag einen direkten Dialog mit den Häusern. So wird ein Stein zur ersten Stufe einer Eingangstreppe, ein anderer spiegelt einen bereits vorhandenen Stein in der Fassade, und der ‹Bazar-Tabac› erhält gar einen eigenen Platz. ###Media_3### ###Media_4### Das alles schaffen die Landschaftsarchitekten ohne Niveauunterschiede, rein durch das Spiel mit wechselnden Texturen und Farbtönen. «Uns ist bereits aufgefallen, dass die Autos vorsichtiger und langsamer fahren», so Michelet, «es ist nun klar, dass unterschiedliche Nutzer den Raum teilen.» Teilen möchten di...
Steine, Pflaster und Asphalt

Zwei junge Landschaftsarchitekten haben den historischen Dorfkern von Vercorin im Kanton Wallis in eine Begegnungszone verwandelt. Sie spielen mit wechselnden Texturen und Farbtönen.

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