Plötzlich diese Weite

Streng, aber vielfältig – so lässt sich der Parc des Molliers auf den Punkt bringen. Im immer dichter bebauten Genfer Vorortsgewirr bietet er Erholung und bald auch Gemüse.

Fotos: Joël Tettamanti

Streng, aber vielfältig – so lässt sich der Parc des Molliers auf den Punkt bringen. Im immer dichter bebauten Genfer Vorortsgewirr bietet er Erholung und bald auch Gemüse.

Vom Genfer Stadtzentrum aus fährt das Tram durch dichte Innenstadt, durch Grosssiedlungen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, Einfamilienhausgebiete und ehemalige Dorfkerne. Hie und da ist auch ein Acker zu sehen – und überall verlaufen stark befahrene Strassen. Im suburbanen Durcheinander am Rand der Agglomeration von Genf, zwischen dem Entwicklungsschwerpunkt Bernex und dem Vorort Confignon, liegt der Parc des Molliers. Sind ringsherum die Sichtachsen zumeist durch Gebäude, Gartenzäune, Hecken oder Lärmschutzwände unterbrochen, so öffnet sich hier plötzlich die Weite. Sechs Hektaren misst der Park, das ist die Fläche eines Kleinbauernbetriebs. Der Blick führt über eine grosse Grünfläche hinweg beinahe ins Unendliche, einzig begrenzt durch den Hausberg Salève. Das wird sich in den nächsten Jahren ändern, wenn die fast 200 neu gepflanzten Bäume wachsen. Die Weite wird dann nur auf den Wegen und der grossen Wiese des Parc des Molliers spürbar sein.  ###Media_1### Ein Park mit Landwirtschaft Der Park wurde vor über zehn Jahren als Parc Agro-urbain de Bernex konzipiert. Verzone Woods Architectes aus Vevey gewannen den Wettbewerb, fertiggestellt wurde der Park 2023. Gewünscht war eine Verbindung von Stadt und Land: Die typische Landwirtschaftslandschaft der Campagne genevoise sollte mit den Bedürfnissen einer wachsenden Stadt verbunden werden. Dies einerseits formal, indem Anleihen bei der streng geometrischen Einteilung der grossen Feldfluren und Baumsäume der Umgebung gemacht werden, andererseits in den Funktionen. Gewünscht war nämlich nicht nur eine Erholungslandschaft, sondern auch ein Produktionsstandort. In der südlichen Parkhälfte zur Route de Chancy, wo das Tram fährt, entsteht eine ‹Ferme urbaine›, ein Stadtbauernhof. Heute ist der Acker mit der Gründüngerpflanze Luzerne bestellt, doch wenn die Gebäude des Bauernhofs 2024 fertiggestellt si...

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