In der Spitzengastronomie geht es nicht allein um die besten Gerichte. Ebenso wichtig ist die Art und Weise, wie die Speisen präsentiert werden. Zu einem besonderen Auftritt verhilft Carlo Clopath der Käseauswahl, die im Restaurant Schauenstein von Andreas Caminada gereicht wird. Empfohlen hat sich der Designer beim Sternekoch mit der Serie ‹Palutta›, für die er 2014 den Eidgenössischen Designpreis erhielt. Die archaisch wirkenden Küchengeräte und Bestecke nehmen Formen, Herstellungsarten und kulinarische Bräuche aus dem Bündnerland auf.Mit gleicher Gestaltungstiefe hat Carlo Clopath nun zwei Servierwagen entworfen und als Einzelstücke umgesetzt. Der offene Servierwagen mit drei Etagen präsentiert den Käse. Die Auswahl wird auf 24 Plättchen aus weissem Kunststoff arrangiert und in den Wagen gestellt. Fährt der Serviceangestellte den Käse zum Gast, soll etwas passieren. Erst dachte der Designer an einen Näh- oder Werkzeugkasten, der geöffnet wird. Doch die Lösung überzeugte nicht. Nun schwingt der Angestellte die drei Etagen in eine Fläche und fixiert sie mit einem Schlüssel. Auch der zweite Servierwagen mit dem Kasten aus Esche wird zum Tisch gefahren, mit der geschlossenen Rückwand zum Gast ausgerichtet. So bildet er einen ruhigen Hintergrund. In seinem Inneren liegen Schneidbrett und Tablett, Teller, Messer, Brot, Trockenfleisch und Chutneys bereit. Auf dem Kasten wird der Käse angerichtet.Das Gestell ist aus Edelstahl, die Griffe sind als Lederriemen ausgestaltet. Carlo Clopath verwendete keine Standardteile, auch den kompletten Mechanismus hat er eigens entworfen und herstellen lassen. Bei der Entwicklung der beiden Wagen half ihm Christophe Guberan, mit dem ihn die gemeinsame Studienzeit an der Ecal in Lausanne verbindet. Hergestellt wurden die Wagen von verschiedenen Beteiligten in der Schweiz. Ein Feinmechaniker übernahm Konstruktion und Herstellung der ...