«Mab» scannt Wohnungen, erkennt schmutzige Bereiche und lässt die Roboter automatisch ausschwärmen.

Haushalt der Zukunft

Der kolumbianische Designstudent Adrian Perez Zapata gewinnt mit einem fliegenden Reinigungsroboter das Electrolux Design Lab.

Fliegenden Reinigungsroboter, eine Wand, die atmet, sowie ein holografischer Kochbegleiter waren drei der acht Beiträge in der Endrunde des Electrolux Design Lab. Der Wettbewerb, der zukunftsweisende Studentenprojekte prämiert, fand dieses Jahr zum elften Mal statt, im Zeichen der Urbanisierung. Industriedesign-Studenten aus aller Welt gingen der Frage nach, welche Funktion Design bei der Anpassung an diesen sozialen Wandel spielen kann. Vergangene Woche präsentierten acht Finalisten ihre Konzepte im Fotografiska Museum in Stockholm. Mit seinem fliegenden Reinigungsroboter «Mab» gewinnt der kolumbianische Designstudent Adrian Perez Zapata. Er hat ein Reinigungssystem aus hunderten fliegenden Mini-Robotern erdacht, die Oberflächen reinigen sollen, indem sie Schmutzpartikel mit einem Wassertropfen umschliessen. «Mab» scannt Wohnungen, erkennt schmutzige Bereiche und lässt die Roboter automatisch ausschwärmen. «Ich beobachtete den Flug von Bienen, die Blumen in unserem Universitätsgarten bestäubten. Mich faszinierte, wie der Schwarm zusammenarbeitete», beschreibt der Designer seine Recherche. Stefano Marzano, Chief Design Officer von Electrolux erläutert den Juryentscheid: «Das diesjährige Gewinnerkonzept lässt uns Roboter neu betrachten: statt eines Apparats, der eine Person imitiert, ist Mab von der Logik von gemeinschaftlicher Zusammenarbeit der Natur inspiriert.» Den zweiten Platz belegt «Atomium» von Luiza Silva aus Brasilien. Sie hat einen 3D-Drucker erdacht, der mit Hilfe von molekularen Zutaten Nahrungsmittel Schicht um Schicht konstruiert. «Kinder zeichnen die Form ihrer gewünschten Mahlzeit auf und halten die Zeichnung vor das Gerät», erklärt sie. Daraufhin soll das Gerät die Informationen  analysieren und das Essen in der gewünschten Form ausdrucken. Dazu die Juryt: «Atomium spricht die globalen Bedürfnisse für eine gesunde Ernährung und Lifestyle an und fördert die spielerische Kreativität und Inspiration von Kindern». Der dritte Preis geht an Jeabyun Yeon aus Korea. Seine «Atmende Wand» ist ein integriertes Luftreinigungskonzept, das abhängig vom Reinigungsprozess seine Form verändert. Die Wand lässt sich nach individuellen Bedürfnissen regulieren, kann Raumdüfte abgeben und ihre Farbe wechseln. Electrolux Design Lab soll den Gewinnern den Start ins Berufsleben erleichtern: Der erste Preis sind 5000 Euro und ein sechsmonatiges Praktikum in einem globalen Design-Zentrum von Electrolux. Der Zweitplazierte erhält 3 000 Euro und als dritter Preis werden 2000 Euro verliehen.

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