Fussnoten lesen
«Footnotes» ist ein Liebhabermagazin aus Genf, in dem auch Laien einiges über Schriftgestaltung erfahren.
Der Genfer Mathieu Christe lässt sich Zeit: Sein Magazin Footnotes, das er als Grafiker und Redaktor verantwortet, erscheint etwa einmal jährlich mit einer Auflage von 800 Exemplaren. Es widmet sich dem Thema Typografie in all seinen Facetten. Verkauft wird es online und in sieben ausgewählten Läden auf der ganzen Welt – von der Kosmos-Buchhandlung in Zürich bis zum Swipe Bookstore in Toronto. In der zweiten Ausgabe, die derzeit auf dem Markt ist, wartet ein Artikel des Grafikers François Rappo über seine Forschungen zu den Schriften «Helvetia» und «Gerstner Programm». Oder ein Beitrag über Ladislas Mandel, ein einflussreicher französischer Typograf und Autor, der sich auf Schriften für Telefonbücher spezialisiert hat.
«Kurz und bündig werdet mündig»
Es versteht sich von selbst, dass das Heft im handlichen Format von 16 mal 24 Zentimeter optisch etwas hermacht: Jeder Artikel ist in unterschiedlichen, jeweils mehreren Schriften gesetzt, die am Ende des Artikels aufgeführt sind, ein Index am Schluss führt akribisch sämtliche erwähnten Schriftgiessereien, Typos und Gestalter auf. Auch das Titelbild folgt jeweils dem gleichen Konzept: Es hat nichts mit dem Inhalt des Heftes zu tun zeigt den Einsatz von Schrift in einem gesellschaftlichen Zusammenhang. In diesem Fall ist es ein Archivbild aus dem Sozialarchiv, das Demonstranten und ein Plakat bei einer Demo für das Frauenstimmrecht 1969 in Basel zeigt. «Kurz und bündig werdet mündig», sagt das Plakat. Footnotes ist ein Liebhabermagazin für Schriftenfans, in dem auch Laien zu neuem Wissen kommen.