Kurz vor dem Start zum zweiten Zürcher Designathon im Toni-Areal. Fotos: Mona Neubauer, Jonas Scheiwiller

Wach im Toni

Designprozesse können Jahre dauern, lassen sich aber auch auf 48 Stunden herunterbrechen. Darin liegt die Herausforderung des Schweizer Designathons, der zum zweiten Mal im Toni-Areal stattfand. Eine Selbsterfahrung.

Marathonstart ins Ungewisse: Inspiriert von verschiedenen Referaten zum diesjährigen Thema «Nähe» starten wir Freitagnacht motiviert das Projekt. In den nächsten 19 Stunden zeichnen wir Mindmaps, tapezieren die Wände mit Post-its, nehmen an Workshops teil und werden von Mentoren gecoached. Wir kürzen gefühlte fünfzig Mal unser Konzept – und verwerfen es doch kurz nach Mitternacht. Mit einer früheren Idee beginnen wir den kreativen Prozess von vorn. Immer wieder drehen wir uns mental im Kreis. Physisch drehen wir uns am Silent Rave: Mit Kopfhörern tanzend lüften wir unsere Köpfe aus. Pausen sind wichtig, auch wenn die Zeit begrenzt ist. Von Neuem inspiriert finden wir um 3 Uhr morgens die überzeugende Idee und starten in die Umsetzung. Der zuvor aufgestellte Zeitplan stimmt längst nicht mehr. Köpfe rauchen, Augen brennen, eine kurze Schlafpause ist angesagt: Indoorcamping im Atelier. Ausgeruht finalisieren wir am Sonntagmorgen die Präsentation. Minuten vor Abgabe liegen die Nerven blank, das Filmprogramm macht Faxen. Dementsprechend erleichtert sind wir bei Projektabgabe. 26 interdisziplinäre Teams präsentieren in knappen neunzig Sekunden ihre Idee. Wir zeigen einen Film, so können wir im kurzen Slot weder über Worte stolpern, noch das Zeitkontingent überschreiten. Nach der Beratung tritt die Jury vors Publikum, kurz darauf findet sich meine Gruppe auf der Bühne wieder. Überrumpelt halten wir den «Best of Designathon17» Award und einen Check über 5000 Franken in den Händen. Die Freude ist gross, wichtiger sind aber die Erkenntnisse: Reduziere radikal, suche Zweitmeinungen, mache Pausen, wähle die passende Präsentationsform. Und gestalte mit jeder Faser. Dann überzeugst du.  * Anina Riniker studiert im 5. Semester Industrial Design an der ZHdK....
Wach im Toni

Designprozesse können Jahre dauern, lassen sich aber auch auf 48 Stunden herunterbrechen. Darin liegt die Herausforderung des Schweizer Designathons, der zum zweiten Mal im Toni-Areal stattfand. Eine Selbsterfahrung.

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