«Vom Überflüssigen haben wir mehr als genug.» Markus Faisst, selbst Möbelhersteller im Vorarlberg, erläutert seine Thesen.

Möbel aus Graubünden

Rund 60 Handwerker und Fachleute aus dem ganzen Kanton trafen sich am letzten Freitag in Savognin, um über die Zukunft der Bündner Möbelmacher zu diskutieren.

Fazit der Tagung: Möbel aus Graubünden sollen zu einem Begriff werden. Schreiner wollen dafür mit Fachleuten aus Architektur, Design und Marketing ein Netzwerk bilden. Denn es gibt sie zwar, die Möbel aus lokalen Werkstätten, doch sie werden meist in Kleinserien hergestellt und können mit Stücken aus industrieller Produktion preislich nicht mithalten. Organisiert wurde die Tagung «Mobiglias/Möbel aus Graubünden» von den Regionalentwicklern der Regionen Viamala, Surselva, Oberengadin/Bergell/Puschlav, Nationalparkregion, Mittelbünden und Prättigau.
Die Diskussion wurde am Vormittag mit Thesen von Referenten lanciert. Niels Blättler vom Atelier Pfister, Architekt und ETH-Professor Gion A. Caminada, Schreinermeister und Verbandsvertreter Hubert Carigiet, Markus Faisst von der Holzwerkstatt Bregenzerwald und Hochparterre-Redaktorin Lilia Glanzmann sprachen von Anspruch, Qualität, Handwerk, Design und Erwartungen. Aber auch über oft fehlende Zeit und Möglichkeiten in den Betrieben oder über schlechte Erfahrungen mit Möbelhändlern. «Lassen Sie es nicht zu, dass Sie als Handwerker zur anonymen Nummer mit beschämendem Lohn gemacht werden – seien Sie stark nach innen, mit einer kräftige Sprache gegen aussen», riet Markus Faisst, selbst Möbelhersteller im Vorarlberg, der Versammlung. Wo die Reise hingehen könnte, zeigte sich am Nachmittag in Gruppenarbeiten. Es soll ein Netzwerk entstehen, in dem sich interessierten Schreiner mit Gestaltern oder auch Marketing-Fachleuten austauschen können. Die Zusammenarbeit soll in verschiedenen Regionen oder auch kantonal zur Produktion von Möbeln führen, die bestimmte Ansprüche an Qualität und Design erfüllen und aus Bündner Holz hergestellt werden. Ziel sei es nicht, Bündner Möbel in grosser Zahl auf den Markt zu bringen, sondern sich in einer attraktiven Nische zu etablieren. Auch ein Aus- und Weiterbildungsangebot soll diese Stossrichtung unterstützen. Die Ideen und Anregungen werden nun von den Bündner Regionalentwicklern zusammen mit Tagungsteilnehmern weiter bearbeitet.

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