Fabian Schwaerzler hat mit dem Stuhl ‹C1› einen Punkt hinter eine lange Entwicklung gesetzt: robust, minimal, bequem.

Minimal sitzen

Fabian Schwaerzler hat mit dem Stuhl ‹C1› einen Punkt hinter eine lange Entwicklung gesetzt. Reduzierter und archetypischer, aber auch unauffälliger kann ein Stuhl kaum sein.

Zugegeben, gefühlt sind 99 Prozent aller Stühle, die uns Jahr für Jahr als Neuheit verkauft werden, uninteressant. Aber es gibt Ausnahmen, wie den Stuhl ‹C1› von Fabian Schwaerzler. Dieser verdient die Erwähnung umso mehr, als seine Qualität sich nicht in erster Linie über die visuelle Erscheinung vermittelt. Vier dünne Stahlrohrbeine, von denen sich die hinteren zum Rahmen für die Lehne weiterentwickeln. Eine filigrane Zarge aus Vierkantrohr verbindet sie miteinander. Das dünne Blech von Sitzfläche und Rückenlehne folgt den Konturen der Konstruktion präzise: Reduzierter und archetypischer, aber auch unauffälliger kann ein Stuhl kaum sein. Dabei ist der Minimalismus kein formalästhetischer Selbstzweck. Er ergab sich aus der Zielsetzung und aus der Genese des Entwurfs. Am Anfang stand der Traum eines jungen Designers, «etwas sehr Gutes» zu machen. Einen Stuhl, auf dem man – auch für längere Zeit und in verschiedenen Positionen – komfortabel sitzen kann. Einen Stuhl von angenehmer äusserer Erscheinung und mit stimmigen Proportionen. Robust, langlebig und praktisch sollte er sein; stapelbar, witterungsbeständig und aus nachhaltigem Material gefertigt. Und am Ende auch für Menschen mit bescheidenem Budget erschwinglich. Ein ambitioniertes Pflichtenheft, das eine lange Entwicklungsarbeit erforderte, die Auseinandersetzung mit Materialien, mit Fragen der Ergonomie, mit Oberflächen, mit Proportionen, mit konstruktiven und produktionstechnischen Aspekten. Wer sich mit den Arbeiten Schwaerzlers beschäftigt, kann einige wichtige Etappen in der Evolution des ‹C1› identifizieren und erkennen, dass dieser Stuhl quasi das Konzentrat seines Know-hows und die Essenz seines gestalterischen Selbstverständnisses darstellt. Die archetypische Urform des Stuhls und seine zeichenhafte Silhouette tauchen erstmals in einem Modell von 2005 auf. Auch die Idee der Stapelbarkeit...
Minimal sitzen

Fabian Schwaerzler hat mit dem Stuhl ‹C1› einen Punkt hinter eine lange Entwicklung gesetzt. Reduzierter und archetypischer, aber auch unauffälliger kann ein Stuhl kaum sein.

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