Ganz- oder doppelseitige Fotos der Bauten trennen die Kapitel. Fotos: Guillaume Musset

Die neue Bundesverfassung

Das Schweizer Architekturjahrbuch ‹SAY23› resümiert das Architekturschaffen der vergangenen zwei Jahre mit einem gesunden Mix an Aufgaben, Haltungen und Schwerpunkten. Gut, ist es da!

BSA + SAM + WBW = SAY. So lautet neu die Formel der Schweizer Architektur. Hinter dem ‹Swiss Architecture Yearbook› stehen der Bund Schweizer Architektinnen und Architekten, das Schweizerische Architekturmuseum Basel und die Zeitschrift ‹Werk, Bauen + Wohnen›. Doch ob sich das angelsächsische Akronym ‹SAY›, das gross auf dem Cover prangt, einbürgern wird? Es steht im Kontrast zum staatstragenden Auftritt des Buchs: Rot und schwer behauptet es sein Gewicht. Der Umschlag ist hart, das Papier gestrichen, und die Gestaltung erinnert an die grosse Zeit der Schweizer Grafik. Hier geht es um nichts weniger als die Verfassung der Schweizer Architektur. ###Media_2### ###Media_3### Das Buch ist viersprachig. Zu den Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch kommt Englisch. Ein komplexes Auswahlverfahren führte zum Inhalt: 40 Fachleute nominierten insgesamt 129 Projekte, fertiggestellt zwischen Frühjahr 2020 und September 2022. Die 36 Gebäude und Infrastrukturbauten, die es ins Buch geschafft haben, sind auf acht Kapitel verteilt. Ihre Themen zeigen einen gesunden Mix an Aufgaben, Haltungen und Schwerpunkten mit Essays zu ‹Klimafreundlich bauen›, ‹Dichter wohnen› oder ‹Dorfgeschichten›. Die Bauten sind brav über die Schweiz verteilt. Bemerkenswert: Ein ganzes Drittel sind Umbauten oder Renovationen. Überhaupt sind Nachhaltigkeitsthemen stark vertreten. Da sich über eine Auswahl immer streiten lässt, kommentieren wir sie hier nicht. Klar, manches fehlt uns, anderes drängt sich aus unserer Sicht nicht wirklich auf. Die Herausgeber schreiben, dass sie sowohl die Diskussion innerhalb des Landes anfeuern als auch das hiesige Schaffen international bekannter machen wollen. Sie setzen also auf Innen- und Aussenwirkung. Ein Drittel der Jury – pardon, des ‹Auswahlkomitees› – kam aus dem Ausland, auch der Vorsitzende. Wahrscheinlich erhoffte man sich da...
Die neue Bundesverfassung

Das Schweizer Architekturjahrbuch ‹SAY23› resümiert das Architekturschaffen der vergangenen zwei Jahre mit einem gesunden Mix an Aufgaben, Haltungen und Schwerpunkten. Gut, ist es da!

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