Das Pariser Klimaabkommen fordert, bis 2030 fünfzig Prozent der Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 zu reduzieren. Fotos: Andrin Winteler

CO2-Stellschrauben

Die Studie «Klimapositives Bauen» klopft zwanzig konkrete Massnahmen auf ihr CO2-Reduktionspotential ab. Am weitesten kommt, wer die Tragstruktur weiterverwendet und effiziente Grundrisse plant.

Das Pariser Klimaabkommen fordert, bis 2030 fünfzig Prozent der Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 zu reduzieren. Doch wie erreicht die Bauwirtschaft dieses ambitionierte Ziel? Das Büro Nova Energie Basel hat genau gerechnet und mit finanzieller Unterstützung von Energie Schweiz und weiteren Ämtern untersucht, was die Zahlen konkret bedeuten. Der Grundlagenbericht «Klimapositives Bauen» umfasst 235 Seiten und geht mit viel Fachwissen und Grafiken in die Details der CO2-Rechnerei. Für den schnelleren Überblick sorgt ein Faktenblatt, das die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfasst. Es hilft Architektinnen ihre Entscheidungen im Entwurf rasch mit Zahlen zu untermauern. Die Autorinnen und Autoren der Studie haben zwanzig Massnahmen auf ihr Reduktionspotential abgeklopft, das von 0 bis 16 Prozent reicht. Die wichtigsten Stellschrauben sind schnell zusammengefasst. Wer die Tragstruktur weiterverwendet und effiziente Grundrisse plant, spart 16 beziehungsweise 15 Prozent CO2 ein. Eine weitere Reduktion von je 10 Prozent ist möglich dank Leichtbauweise, CO2-reduziertem Zement, Vollholzkonstruktionen und wiederverwendeten Bauteilen. Noch einmal je 4-5 Prozent reduzieren kann, wer mit Lehm baut, eine kompakte Gebäudeform wählt, CO2 im Recyclingbeton einspeichert und bei der Planung an die Demontage denkt. Werden mehrere Massnahmen kombiniert, ist insgesamt eine Reduktion von 50 Prozent möglich, was unter dem Zwischenziel für 2030 des CO2-Absenkpfades liegt. Ein solches Gebäude bezeichnen die Autoren als «klimapositiv», auch wenn die Auswirkungen auf die CO2-Bilanz unter dem Strich immer noch negativ sind. Doch ein optimistisches Vokabular schadet der Klimadebatte nicht. Denn die Herausforderungen sind immens, wie es im Papier heisst: «Solch hohe Reduktionspotenziale sind nur mit Einsatz der höchsten Bereitschaft der Baubranche zur Umsetzung sowie der anspruchsvollsten kommerz...
CO2-Stellschrauben

Die Studie «Klimapositives Bauen» klopft zwanzig konkrete Massnahmen auf ihr CO2-Reduktionspotential ab. Am weitesten kommt, wer die Tragstruktur weiterverwendet und effiziente Grundrisse plant.

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