Kurt Huber verbringt in der Überbauung am Werfthafen in der Thurgauer Gemeinde Gottlieben gerne die Sommertage. Fotos: Urs Walder

Bürogründung im Bastelraum

Im Rückspiegel erzählt der Architekt Kurt Huber (79) wie er mit Antoniol+Huber+Partner die Ostschweiz planerisch und architektonisch mitgeprägt hat.

Ich war Bauzeichnerlehrling in Frauenfeld, im selben Büro, in dem auch mein späterer Büropartner, der zehn Jahre ältere René Antoniol, arbeitete – er starb 2017 im Alter von 83 Jahren. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und träumten bald einmal von einem eigenen Architekturbüro. Doch zuerst holte ich die Matura nach und ging ans Polytechnikum. Noch vor der Diplomprüfung nahm ich nebenher am Wettbewerb für die Studentensiedlung Hönggerberg teil. Eines Tages rief mich Rolf Gutmann – er war Mitglied der Wettbewerbsjury – ins Büro und erkundigte sich nach meinen Ideen zu dieser Aufgabe. Er liess mich Schnitte zeichnen; offenbar traute er mir nicht zu, dass ich das Projekt selbst entworfen hatte. Nachdem er meine Zeichnungen gesehen hatte, streckte er mir die Hand hin und gratulierte: «Sie haben den zweiten Preis gewonnen.» Mit dem Preisgeld gründete ich dann gemeinsam mit René Antoniol 1969 das Büro – in Renés Bastelraum. Ich war 26. Wir beteiligten uns gleich an Wettbewerben und gewannen im zweiten Jahr, 1970, den Neubau der Eidgenössischen Forschungsanstalt Tänikon im Kanton Thurgau. Eine Spezialisierung haben wir stets vermieden. Wir bauten Schulen, Wohnanlagen, Altersheime, Privathäuser, zwei Bahnhofsgebäude und die Kaserne in Frauenfeld, das Gebäude der KVA Weinfelden und eine Kirche. Zudem Kulturbauten wie das Eisenwerk Frauenfeld oder die Kartause Ittingen. Dabei war das Büro stets nur so gross, dass wir in der Lage waren, auch Details persönlich zu zeichnen. Ausflug über die Landesgrenze Wir bauten vor allem in der Ostschweiz. Nur eine unserer Wohnanlagen steht in Deutschland: die Ochsensteige. Das kam so: Eine Delegation aus Ulm kam in die Schweiz. Ihr Problem war, dass es zwar gute Projekte gab, dass sie aber mit der Ausführung durch die Investoren nicht zufrieden waren. Eins unserer Projekte beeindruckte den damaligen Ulmer Baubürgermeister. Er ...
Bürogründung im Bastelraum

Im Rückspiegel erzählt der Architekt Kurt Huber (79) wie er mit Antoniol+Huber+Partner die Ostschweiz planerisch und architektonisch mitgeprägt hat.

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